Taunus Sparkasse hält an ihren Filialen fest
Die Taunus Sparkasse ist 2014 auf der Erfolgsspur geblieben. Vorstandschef Oliver Klink zeigt sich auch für das laufende Jahr “guter Dinge”. Der Prognosebericht geht allerdings von einem etwas schwächeren Ergebnis aus. Einschnitte ins Filialnetz sind derzeit kein Thema.ski Bad Homburg – “Wir freuen uns über jeden Wettbewerber, der Filialen schließt”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Taunus Sparkasse, Oliver Klink, auf der Bilanzpressekonferenz, die wie immer erst fast sechs Monate nach Ende des Geschäftsjahres stattfand. Die Bad Homburger selbst, die im Main-Taunus-Kreis und im Hochtaunuskreis mit 71 Geschäftsstellen präsent sind (inklusive 13 SB- und zehn Geldautomatenstandorten), würden die Letzten sein, die zumachen. Auch kleinere Filialen würden im Sinne des öffentlichen Auftrags der Daseinsvorsorge beibehalten, solange Kundenbedarf dafür bestehe. Auf der Agenda steht eine “gezielte Modernisierung ausgewählter Standorte”. Auch sollen Zweigstellen verstärkt für Veranstaltungen genutzt werden, um “mitten im Leben” zu sein, so Klink, der seit drei Jahren an der Spitze der Sparkasse steht und seinerzeit von der Oldenburgischen Landesbank in den Taunus gewechselt war.Auch an der berühmt-berüchtigten “Gemengelage” wird sich ungeachtet des im Kreditgewerbe zu beobachtenden Trends zu Filialschließungen offenbar nichts ändern. Gemeint ist damit die im Rhein-Main-Gebiet verbreitete Doppel- oder sogar Dreifachpräsenz mehrerer Sparkassen an ein und demselben Ort. Es gebe keine Diskussionen über etwaige Marktbereinigungen, zudem sei dies Sache der Träger.Auf das Geschäftsjahr 2014 zurückblickend, berichtete Klink, die Taunus Sparkasse habe ihren profitablen Wachstumskurs fortgesetzt. Das Institut ist nach Bilanzsumme die Nummer 59 unter den bundesweit 416 Sparkassen, muss sich aber an einem sehr wettbewerbsintensiven Platz behaupten, was unter anderem dank eines starken Immobiliengeschäfts, nicht zuletzt mit Projektentwicklern, gut gelingt. Im vorigen Jahr wuchs der Bestand an mit Immobilien besicherten Krediten weiter um 7,6 % auf 1,9 Mrd. Euro. Doch gehört dieses Exposure offenbar zu denjenigen Klumpenrisiken, mit denen sich der zweiköpfige Vorstand wohlfühlt. Das gesamte Kreditwachstum um 73 Mill. Euro wurde komplett durch eine Ausweitung der Kundeneinlagen in exakt gleicher Höhe refinanziert (was in der beigestellten Tabelle durch Rundungseffekte verdeckt wird). “Gesunder Risikoappetit”In der Ergebnisrechnung konnten der Zins- und der Provisionsüberschuss gesteigert werden. Insgesamt legten die Erträge mit 4,5 % stärker zu als die Kosten (+ 3,4 %), was zu der auf glatt 60 % reduzierten Cost-Income-Ratio führt – 2012 lag sie noch bei knapp 66 %. Im Bewertungsergebnis stecken Kreditabschreibungen von 5,9 Mill. Euro, die als reine Vorsorgemaßnahme dargestellt werden. Man habe einen “gesunden Risikoappetit”, verschlucke sich aber nicht an Risiken. Zudem wurde die Beteiligung an der Landesbank Berlin mit 0,9 Mill. Euro auf den Erinnerungswert von 1 Euro abgeschrieben. Die Sparkasse habe in allen Geschäftsfeldern Geld verdient, betonte Klink. Das haftende Eigenkapital wurde aus der Erfolgsrechnung um 28,4 Mill. Euro aufgestockt. Die Kernkapitalquote gemäß Basel III stieg nach Zuführung des Bilanzgewinns trotz des Wachstums um rund 1 Punkt auf 11,7 %.Nachhaltig will die Taunus Sparkasse das Ergebnis nach Steuern bei 23 Mill. Euro stabilisieren, um das für ihr Geschäftsmodell benötigte Eigenkapital generieren zu können. Für 2015 peilt sie vor Steuern 35,9 (i.V. 40,2) Mill. Euro an und geht dem Prognosebericht zufolge selbst in einem pessimistischen Szenario von mindestens 28,3 Mill. Euro aus. Für die Cost-Income-Ratio wird bei Gesamterträgen von 134,5 bis 139 (137,9) Mill. Euro mit einem Anstieg auf 63 bis gut 65 % kalkuliert.Der Vorstand hat den Ehrgeiz, die schon in jüngerer Vergangenheit kontinuierlich gestiegene Zahl der privaten Girokonten von zuletzt 97 433 (+ 589) bis zum Jahresende weiter auf 100 000 zu erhöhen.