Taunus Sparkasse wächst gedrosselt
fir Frankfurt – Die Taunus Sparkasse ist im vergangenen Jahr erneut im Kundengeschäft gewachsen, hat aber dennoch ein niedrigeres Betriebsergebnis vor Bewertung erzielt als 2017. Es sank um gut 8 % auf 46,9 Mill. Euro, teilte das Institut am Mittwoch mit. Ursächlich dafür waren vor allem die um fast 10 Mill. auf 5,7 Mill. Euro verminderten sonstigen Erträge. 2017 hatte die Sparkasse von einem Sondereffekt, der Veräußerung einer Immobilie, profitiert. Der Zinsüberschuss stieg angesichts um 6,1 % höherer Gesamtausleihungen leicht. Im Vergleich mit dem Vorjahr war das Tempo des Kreditwachstums allerdings gedrosselt. 2017 betrug es 8,4 %. Mittelstand als MotorVon den nun 4,2 Mrd. Euro gingen 2,9 Mrd. Euro an Unternehmen und 1,3 Mrd. Euro an Privat- und Gewerbekunden, zu einem guten Teil für Immobilienfinanzierungen. Das Ratenkreditgeschäft ist darin nicht berücksichtigt, da es nicht bilanzwirksam über das Sparkassen-Verbundunternehmen S-Kreditpartner abgewickelt wurde. Die Kundeneinlagen legten um 5,3 % auf 4,4 Mrd. Euro zu, im Vorjahr waren es noch plus 9,5 % gewesen. Das Depotvolumen, das 2017 um fast 15 % auf 1,5 Mrd. Euro gestiegen war, ging im vergangenen Jahr um 23 Mill. Euro zurück.Das Kundengeschäftsvolumen, also Einlagen-, Kredit- und Depotvolumen, wäre nach Angaben der Sparkasse allerdings stärker gestiegen, wenn sich nicht ein Sondereffekt bemerkbar machte. Demnach hatte das Land Hessen 2018 Kassenkredite über 4,9 Mrd. Euro von 179 Kommunen auf die Hessenkasse übertragen. “Dieses Entschuldungsprogramm wirkte sich bei den Sparkassen bestandsmindernd aus. Die Kredite mit öffentlichen Haushalten gingen bei der Taunus Sparkasse um rund 37 Mill. Euro bzw. 9,3 % zurück.”Das florierende Kundengeschäft trieb die Bilanzsumme um gut 5 % auf über 5,5 Mrd. Euro. Damit übertreffe sie den Schnitt der 49 Mitgliedssparkassen im Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen von 3,6 %. In den vergangenen sieben Jahren ist die Bilanzsumme des im Hochtaunuskreis und im Main-Taunus-Kreis aktiven Instituts nach eigenen Angaben um 1,4 Mrd. Euro oder mehr als 30 % gewachsen. Damit liegt es im Größenranking der bundesweit 384 Sparkassen auf Platz 49.Das Bewertungsergebnis drehte 2018 ins Minus und betrug nach 4,6 Mill. Euro 2017 nun -13,0 Mill. Euro. Ursache dafür war neben besagtem Immobilienverkauf, dass 2018 die Kreditrisikovorsorge quasi von null auf 8,2 Mill. Euro hochgefahren wurde. Die Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres stimmt Vorstandsvorsitzenden Oliver Klink der Mitteilung zufolge zuversichtlich für das Gesamtjahr 2019. Es werde zudem weiter investiert, wird er zitiert. Trotz der Aufgabe von Filialen blieben diese ein Kernelement der Strategie. In den vergangenen Jahren wurden sechs Filialen in Bad Soden, Friedrichsdorf, Hochheim, Eschborn, Bad Homburg und Oberursel neu gestaltet, nun sind die Standorte Flörsheim, Hattersheim, Höchst und Kelkheim an der Reihe.