Wohnimmobilien

Teilkauf-Anbieter weisen BaFin-Kritik zurück

Immobilien teilweise verkaufen, aber weiterhin darin wohnen – dieses Modell ist umstritten. Die BaFin sprach gerade erst eine Verbraucherwarnung aus. In einer Stellungnahme hält die Branche dagegen.

Teilkauf-Anbieter weisen BaFin-Kritik zurück

jsc Frankfurt

Die junge Branche der Teilkaufanbieter von privaten Wohnimmobilien zeigt sich über die Verbraucherwarnung der BaFin verärgert: Weder habe die Finanzaufsicht im Vorfeld mit den Anbietern gesprochen, noch decke sich die Kritik in allen Punkten mit den tatsächlichen Angeboten, schreiben die vier Anbieter Wertfaktor, Heimkapital, Engel & Völkers Liquid Home und Volksbank Immobilien. Die BaFin hatte am Freitag Verbraucher vor den Risiken gewarnt. Ein Teilverkauf sei „selten die beste Lösung“.

Das Modell ermöglicht es Privatleuten – typischerweise Senioren – das Eigenheim zu Geld zu machen, ohne dabei ausziehen zu müssen. Die Kunden erhalten einen Teilkaufpreis und zahlen im Gegenzug fortan ein Nutzungsentgelt. Das Teilkaufmodell steht in Konkurrenz zu einem Komplettverkauf mit lebenslangem Wohn- oder Nießbrauchrecht, der oft mit hohen Abschlägen einhergeht, sowie zum besicherten Kredit, den Banken hier nicht immer anbieten.

In ihrer Stellungnahme heben die Anbieter vier Punkte hervor: Erstens verneinen sie ein hohes Insolvenz­risiko. Auch im Falle einer Pleite einer Teilkauffirma sei eine Zwangsversteigerung der Immobilie ausgeschlossen. Zweitens relativieren die Anbieter das Risiko eines steigenden Nutzungsbeitrags. Das Entgelt sei in jedem Fall für zehn Jahre festgeschrieben, zum Teil auch lebenslang. Drittens handeln die Firmen nach eigenem Selbstverständnis nicht „renditeorientiert zum Nachteil der Kund:innen“. Die Firmen böten ein „Rundum-sorglos-Paket“, die Kundschaft bleibe flexibel. Viertens ist die Wertsicherungsklausel, die beim Verkauf einer Immobilie etwaige Wertverluste auf  Kunden abwälzt, aus Sicht der Anbieter „elementar“. Kunden erhalten demnach im Gegenzug „volle Flexibilität“ und können die Immobilie jederzeit verkaufen, woran dann auch die Teilkauffirma gebunden wäre.

Auch die Firma Deutsche Teilkauf reagiert auf die BaFin-Warnung. Durch ein Bonussystem werde der Teilverkäufer an Wertsteigerungen beteiligt, eine eigene Stiftung springe bei finanzieller Notlage der Kundschaft ein, schreibt die Gesellschaft.

Das Geschäftsmodell existiert seit 2019 und wächst nach Angaben von Marktteilnehmern auf geringem Niveau deutlich. Mittlerweile seien einige tausend Immobilien in Deutschland teilverkauft worden.

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