Teleios unzufrieden mit Teilverkauf von Aareon

Börsen-Zeitung, 22.5.2020 tl Frankfurt - Der aktivistische Investor Teleios ist unzufrieden mit den Plänen der Aareal Bank, nur einen Teil ihrer IT-Tochter Aareon zu verkaufen. Die komplette Trennung von der Sparte oder die Veräußerung eines...

Teleios unzufrieden mit Teilverkauf von Aareon

tl Frankfurt – Der aktivistische Investor Teleios ist unzufrieden mit den Plänen der Aareal Bank, nur einen Teil ihrer IT-Tochter Aareon zu verkaufen. Die komplette Trennung von der Sparte oder die Veräußerung eines Mehrheitsanteils könne beträchtlich mehr Geld in die Kassen des Immobilienfinanzierers spülen und mehr Bieter auf den Plan rufen, argumentierte der Hedgefonds am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters. Das würde “für die Aareal und ihre Aktionäre die bessere Option darstellen”.Die Aareal Bank hatte am Dienstag angekündigt, den Prozess zum Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an der Aareon einzuleiten (vgl. BZ vom 20. Mai). Trotz der Krise sei dafür jetzt der richtige Zeitpunkt. “Das Marktumfeld für Tech-Unternehmen wie die Aareon ist gut”, sagte Aareal-Chef Hermann Merkens. Mit einem Finanzinvestor als Partner will er das Wachstum der IT-Sparte forcieren, mit deren Software Wohnungsvermieter die Verwaltung von Immobilien und Mietzahlungen abwickeln können.Komplett will Merkens die Tochter aber nicht abgeben. Denn die Aareon, deren Wert vor der Corona-Pandemie von Bankern auf rund eine halbe Milliarde Euro geschätzt wurde, liefert wichtige Provisionserträge und Einlagen zur Refinanzierung. Mittelfristig soll sie ihr Betriebsergebnis auf rund 100 Mill. Euro verdoppeln. Der gesamte Aareal-Konzern erzielte 2019 ein Betriebsergebnis von 248 Mill. Euro, dazu trug die Aareon 37 Mill. Euro bei. Bei der Tochter arbeiten rund 1 600 Mitarbeiter, in der Kernbank sind es 900.Die Aktie verbesserte sich am Dienstagabend nach der Ad-hoc-Bekanntgabe der Verkaufsabsicht zwar auf 17,05 Euro, gab aber am gestrigen Donnerstag einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Dagegen hat sich der MDax kaum verändert.