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Thomas Ullrich 60 Jahre

Thomas Ullrich, im Vorstand der DZ Bank für Transaction Banking zuständig, hat damit einen der in diesen Zeiten spannendsten Aufgabenbereiche: den Zahlungsverkehr. Am Samstag, 4. Dezember, wird er 60.

Thomas Ullrich 60 Jahre

Von Karin Böhmert, Frankfurt

Die Zeiten im Zahlungsverkehr könnten kaum spannender sein. Mobiles und Online Banking, darunter kontaktloses Bezahlen vor Ort sind die Trends der Zukunft und verändern das Bezahlverhalten der Menschen grundlegend. Maßgeblich mit vorangetrieben in der Organisation der genossenschaftlichen Institute hat diese Entwicklung Thomas Ullrich, im Vorstand der DZ Bank verantwortlich für Transaction Banking und damit den Zahlungsverkehr. Sein Faible für diesen Geschäftsbereich hat er schon früh in seiner Karriere verfolgt. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann bei der WGZ Bank blieb er bei dem Zentralinstitut der damals rund 200 Volks- und Raiffeisenbanken im Rheinland sowie in Westfalen.

Berufsbegleitende Studien

Zugleich studierte Ullrich 1989 bis 1992 berufsbegleitend an der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie, Essen (VWA), mit Abschluss Wirtschafts-Diplom Betriebswirt. Dem folgte ein Aufbaustudium „Finanzdienstleistungen“ an der Fernuniversität Hagen und der University of Wales mit einem MBA-Abschluss.

Bei der WGZ Bank übernahm Ullrich früh Leitungsfunktionen in den Be­reichen Organisation und Zahlungssysteme/Electronic Banking. Schon als junger und technikaffiner Be­reichsleiter stellte er den Zahlungsverkehr der WGZ Bank neu auf. 1997 übernahm er dort die Leitung des Produktbereiches In- und Auslandszahlungsverkehr und rückte 2000 mit 38 Jahren in den WGZ-Vorstand auf.

Ullrich war ein Verfechter der Fusion mit dem Schwesterinstitut DZBank, die erst in mehreren Anläufen gelingen sollte. Im Oktober 2009 wechselte Ullrich, der als rechte Hand des damaligen WGZ-Chefs Werner Böhnke galt und im Lenkungsausschuss saß, der die Fusion vorbereitete, schließlich in den Vorstand der DZBank ein. Er behielt für sechs Monate sein Vorstandsmandat bei der WGZ Bank und fungierte somit für kurze Zeit in beiden Häusern als IT-Vorstand. Per 1. August 2016 glückte schließlich die Fusion beider Schwesterinstitute zum Zen­tralinstitut für die damals rund 1000 Volks- und Raiffeisenbanken.

Im Vorstand der DZBank ist er nicht nur für Transaction Banking zuständig, sondern auch für Personal sowie die Betreuung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Bran­­denburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus ist Ullrich Vorsitzender des Aufsichtsrats der VR Payment, Frankfurt, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Wertpapierservice Bank, Frankfurt, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Teambank, Nürnberg, Mitglied des Aufsichtsrats des Deutschen Genossenschafts-Verlags, Wiesbaden, sowie Mitglied im Verwaltungsrat der Paydirekt, Frankfurt.

Das Online-Bezahlverfahren Paydirekt ist inzwischen in der übergeordneten Payment-Marke Giropay aufgegangen, in der auch die P2P-Funktion „Giropay Geld-Senden“ (Kwitt) integriert wird. Zudem soll auch die Girocard integriert werden, um online einsetzbar zu sein.

Das wiederum führt zur EPI, der European Payment Initiative (EPI), die sich den Aufbau eines europäischen Zahlungssystems als Alternative zu angelsächsischen Modellen gesetzt hat und für deren wesentliche Treiber im Hause der DZBank Ullrich mit Überzeugung steht. Nach seiner Einschätzung wird der zukünftige Zahlungsverkehr durch drei Attribute geprägt sein: omnikanal, instant und mindestens europäisch.

Kunstliebhaber

Neben den Bankthemen begeistert sich Ullrich für zeitgenössische Kunst und deren Förderung. Zur Kunst kam er über die Weiterentwicklung der Sammlung der ehemaligen WGZ Bank und den seit Jahren bestehenden engen Kontakt zu den NRW-Akademien, die die Bank besonders nachhaltig gefördert hat. Heute ist er Beiratsvorsitzender der im April 2021 gegründeten DZBank Kunststiftung, in die das Institut seine Sammlung von über 10000 Werken eingebracht hat. Die Stiftung ist ihm eine Herzensangelegenheit, heißt es. Zudem ist Ullrich Mitglied im Hochschulrat der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt (HfMDK). Am 4. Dezember vollendet Ullrich sein 60. Lebensjahr.

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