Commerzbank

Tiefrote Zahlen

Die Commerzbank wird das Geschäftsjahr 2020 voraussichtlich mit einem etwas höheren Verlust abschließen als bislang erwartet. Wie das Institut bereits am späten Mittwochabend bekannt gab, rechnet es nach vorläufigen Zahlen mit einem Konzernverlust...

Tiefrote Zahlen

lee Frankfurt

Die Commerzbank wird das Geschäftsjahr 2020 voraussichtlich mit einem etwas höheren Verlust abschließen als bislang erwartet. Wie das Institut bereits am späten Mittwochabend bekannt gab, rechnet es nach vorläufigen Zahlen mit einem Konzernverlust von 2,9 Mrd. Euro. Das ist der größte Verlust seit dem Krisenjahr 2009, als der Staat das infolge der Übernahme der Dresdner Bank wankende Institut mit Steuergeld stützen musste. 2019 hatte der Konzerngewinn noch bei knapp 585 Mill. Euro gelegen.

Schon lange hatte sich abgezeichnet, dass die Commerzbank das Coronajahr nicht mit einem Gewinn abschließen würde, unter anderem weil Finanzchefin Bettina Orlopp bereits vorsorglich 800 Mill. Euro an Restrukturierungskosten gebucht hatte. Nachdem das Institut Anfang Januar Goodwill-Abschreibungen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro auf die polnische Konzerntochter MBank und Geschäfte der Dresdner Bank sowie ein um 200 bis 400 Mill. Euro gestiegenes Risikoergebnis ankündigte, war klar, dass der Jahresabschluss tiefrot ausfallen würde. Im Schnitt hatten Analysten zuletzt mit einem Verlust von 2,8 Mrd. Euro gerechnet. Wie aus der auf der Website des Institutes veröffentlichten Konsensschätzung hervorgeht, reichte das Spektrum der Prognosen dabei von −2,2 Mrd. Euro bis −3,0 Mrd. Euro.

Pandemie belastet

Etwas höher als von den Analysten vorhergesagt fiel auch das operative Ergebnis aus. Während im Schnitt ein Verlust von 173 Mill. Euro erwartet worden war, rechnet das Institut nun mit −233 Mill. Euro. Darin spiegelten sich die Belastungen aus der Corona-Pandemie wider, heißt es zur Erläuterung in der Mitteilung.

Trotz der Verluste blieb die harte Kernkapitalquote (CET1) den Angaben zufolge mit 13,2 % per Ende 2020 weiter sehr komfortabel über den Anforderungen. Analysten hatten mit einer Quote von 13,1% ge­rechnet. Die vollständigen Konzernzahlen legt die Commerzbank am kommenden Donnerstag vor.