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Tononi wird Präsident von Monte dei Paschi di Siena

tkb - Der vor kurzem 51 Jahre alt gewordene Massimo Tononi wird bei der heutigen Hauptversammlung des Traditionshauses aus Siena, Monte dei Paschi di Siena, zum neuen Präsidenten ernannt. Er hat keine leichte Aufgabe vor sich. Er muss einen Partner...

Tononi wird Präsident von Monte dei Paschi di Siena

tkb – Der vor kurzem 51 Jahre alt gewordene Massimo Tononi wird bei der heutigen Hauptversammlung des Traditionshauses aus Siena, Monte dei Paschi di Siena, zum neuen Präsidenten ernannt. Er hat keine leichte Aufgabe vor sich. Er muss einen Partner für die Problembank finden. Das hat die EZB gefordert. Bisher haben alle in- und ausländischen möglichen Bräutigame abgewinkt.Es ist nicht sicher, dass die Regierung von Matteo Renzi tatsächlich die weltweit älteste Bank mit einem Ausländer verehelichen will. Das wäre schließlich ein Imageverlust für Italiens Finanzwelt. Tononi muss also zwischen EZB und Schatzamt vermitteln. Dieses ist mit einer Beteiligung von 4 % rund der zweitgrößte MPS-Aktionär und hat ein wichtiges Wort mitzureden.Inwieweit es Tononi gelingt, einen Ausweg aus der verzwickten Situation zu finden, ist ungewiss. Denn Tononi, der an der Mailänder Elite-Universität Bocconi studierte, hat zwar durch seine langjährige Erfahrung als Investmentbanker bei Goldman Sachs und durch seine zweijährige Amtszeit als Staatssekretär im Schatzamt einen profunden finanzwissenschaftlichen Hintergrund. Verhandlungsgeschick hat er indes weniger. Er gilt als undiplomatischer “Besser- und Alleswisser”. Finanzchef gesuchtDer aus Trient stammende Tononi muss nicht nur einen Partner, sondern auch einen neuen Finanzchef finden. Denn Bernardo Migrone, der in den letzten drei Jahren Kapitalerhöhungen von 8 Mrd. Euro stemmte und die Schulden zuzüglich 1 Mrd. Euro Zinsen an den Staat zurückzahlte, hatte vergangene Woche seinen Rücktritt bekannt gegeben. Zwar schreibt MPS wieder schwarze Zahlen und konnte zuletzt eine Kernkapitalquote von 11,3 % und damit mehr als von der EZB gefordert (10,2 %) ausweisen. Doch Problemkredite von über 20 Mrd. Euro lasten auf der Bank. Zudem soll auch das Aktionärsbündnis zwischen der Stiftung MPS und den Finanzinvestoren BTG Pactual und Fintech erweitert werden. Fraglich ist aber, ob diese daran interessiert sind. Denn sie wollen bei einem etwaigen Merger freie Hand haben.