Im DatenraumGrößte Risikobereitschaft seit 2008

Trading-Accounts der US-Banken explodieren

US-Banken haben ihre Trading-Aktivitäten massiv ausgebaut. Darin sind inzwischen mehr als 1 Bill. Dollar gebunden. Das weckt Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008.

Trading-Accounts der US-Banken explodieren

Höchste Risikobereitschaft seit 2008

Trading-Accounts der US-Banken explodieren

xaw New York

Amerikas Banken suchen ihre Position an den Kapitalmärkten zu stärken – und setzen sich den größten Risiken seit der Finanzkrise aus. Die US-Assets von Geldhäusern, die in Trading-Aktivitäten gebunden sind, haben erstmals seit 2008 die Marke von 1 Bill. Dollar überschritten. Damit sind mehr als 4,1% ihrer Bilanzsummen für den Handel von Aktien, Anleihen und anderen Anlagen vorgesehen, weitere fast 23% hängen im regulären Wertpapierbestand.

Erinnerungen an Börsencrash werden wach

Nun werden düstere Erinnerungen an den Vorlauf zum Börsencrash vor 16 Jahren wach. Damals gingen Amerikas Geldhäuser mit Hauskapital große und oftmals nicht ausreichend besicherte Wetten ein, die ihnen nach dem Platzen der US-Immobilienblase zum Verhängnis wurden und Bailouts durch den Steuerzahler nach sich zogen. Im Anschluss verabschiedete Neuregulierungen erschweren es Banken, Eigenmittel oder die ihrer Einlagenkunden im großen Stil für Trades einzusetzen.

Und doch macht der Sprung der Trading Assets einige Analysten nervös. Denn zugleich befindet sich ein Teil des Immobilienmarkts im freien Fall und weckt damit Reminiszenzen an 2008: Der Anteil der rückständigen Kredite im Büro-Segment ist mit 10,4% auf den höchsten Stand seit Krisentagen geschnellt – und Beobachter fürchten nun Ansteckungseffekte.

Aktien dominieren

Doch während die Banken ihre Allokation in Asset-Backed Securities ankurbeln, entfällt der Hauptteil des Anstiegs der Trading-Mittel auf Aktien. Bei J.P. Morgan hielten die Händler im dritten Quartal 190 Mrd. Dollar an Dividendenpapieren und damit mehr als doppelt so große Positionen wie zu Jahresbeginn. Insgesamt kommt der Branchenprimus mit 506 Mrd. Dollar auf mehr als die Hälfte der branchenweiten Trading-Assets. Dies bestärkt Sorgen vor Konzentrationsrisiken.