Trauertag des Sparervolks
Das Sparen muss man sich leisten können. Immer mehr Bundesbürger können es sich “mangels Masse” nicht leisten, wie die mit arg langem Vorlauf veröffentlichte Studie des Volks- und Raiffeisenbankenverbandes BVR zum Weltspartag zeigt. Und nicht wenige wollen es sich nicht länger leisten, als Folge der Zinspolitik der EZB und der schon jetzt als zu hoch empfundenen Inflation herbe reale Vermögenseinbußen zu erleiden. Denn dank Null- oder für eine stetig steigende Zahl von Betroffenen sogar Negativzinsen entartet die aus individueller wie aus volkswirtschaftlicher Sicht sinnvolle und notwendige Geldanlage zum Entsparen, jedenfalls bei den hierzulande beliebten risikoarmen Sparformen. Dabei wäre es, etwa mit Blick auf die Demografie, aus der Mikro- wie der Makroperspektive heute umso wichtiger, mehr private Vorsorge zu betreiben. Wir werden also am 30. Oktober einen Trauertag des Sparervolks begehen. Zu betrauern sind die vielen Bürgern drohende Altersarmut und wohl auch eine ebenfalls als Resultat der bizarren Zinspolitik zunehmende Schieflage der Vermögensverteilung. ski