Trinkaus marschiert gegen den Trend

Ausbau der Risikoaktiva zehrt an Kernkapital - Expansionsbedingter Gewinnrückgang bleibt überschaubar

Trinkaus marschiert gegen den Trend

ab Düsseldorf – HSBC Trinkaus kommt beim Ausbau des Firmenkundengeschäfts plangemäß voran. Plangemäß heißt, dass die Risikoaktiva entgegen dem Markttrend ausgebaut werden, wie der Zwischenbericht zum 30. September belegt. Zwar zeichnen sich auf der Ertragsseite erste Erfolge aus dem Geschäftsausbau ab, diese werden derzeit aber noch von dem im Vorjahr erfolgten Rückzug aus Luxemburg sowie den mit der Expansion einhergehenden Vorlaufkosten überdeckt.Immerhin gelang es den Düsseldorfern nach den ersten neun Monaten, die operativen Erträge bereinigt um den Luxemburg-Effekt um 1,6 % auf 515 Mill. Euro auszubauen, wie mitgeteilt wird. Nach Ablauf des ersten Halbjahres war noch ein Rückgang um 5 % zu verzeichnen. Das Ergebnis vor Steuern landete im Berichtszeitraum mit 153 Mill. Euro um 6,7 % unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Vor diesem Hintergrund wird die Jahresprognose bestätigt. Bei leicht steigenden Erträgen wird ein Rückgang im Vorsteuerergebnis im einstelligen Prozentbereich erwartet. Der Luxemburg-EffektDer Zuwachs im Zinsergebnis auf 130 (i.V. 124) Mill. Euro ging nach den Angaben auf die volumenmäßige Ausweitung im Kreditgeschäft zurück, während die Zinserträge aus Finanzanlagen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus schrumpften. Deutliche Abstriche musste die Tochter der britischen HSBC auch im Provisionsergebnis hinnehmen, das sich um annähernd 7 % auf 288 Mill. Euro verringerte. Neben dem Rückzug aus Luxemburg spielte dabei auch das niedrigere Transaktionsniveau im Fixed-Income-Geschäft eine Rolle, wie es heißt.Erwartungsgemäß verharrte die Cost-Income-Ratio mit 70,9 % auf hohem Niveau, wird doch unverändert viel Geld für den Personalaufbau und den Ausbau der Back-Office-Prozesse ausgegeben.Bei aller Euphorie ob des Geschäftsausbaus ging das schwierige Marktumfeld aber auch nicht spurlos an den Düsseldorfern vorbei. Das Segment Firmenkundengeschäft (Commercial Banking) war das einzige, das ertragsseitig zulegen konnte. Den absolut größten Rückgang fuhr die Sparte Global Banking & Markets ein. Hier verringerte sich das Vorsteuerresultat im Zeitraum Januar bis September auf 87 (105) Mill. Euro. Mit einem Minus von 29 % ging es im Private Banking am relativ stärksten bergab. Dahinter stand der Rückzug aus Luxemburg.Der Anstieg der Bilanzsumme auf 24 (Bilanzstichtag 2013: 20) Mrd. Euro ging zum überwiegenden Teil auf den Ausbau der Risikoaktiva zurück, die sich gegenüber Ende 2013 um 3,2 Mrd. Euro auf 14,3 Mrd. Euro erhöhten. Entsprechend verringerte sich die Kernkapitalquote auf 7,7 %. Mit der im Oktober erfolgten Kapitalerhöhung um 380 Mill. Euro hat Trinkaus jedoch schon vorgesorgt. Wie es heißt, zogen beide Großaktionäre – HSBC (80,7 %) und LBBW (18,7 %) – mit.