Trüber Ausblick für Österreichs Banken

Börsen-Zeitung, 30.7.2015 tl Frankfurt - Die Lage der österreichischen Banken wird sich wahrscheinlich in den kommenden zwölf bis achtzehn Monaten verschlechtern. Dies ist die Kernaussage im aktuellen "Banking System Outlook: Austria" der...

Trüber Ausblick für Österreichs Banken

tl Frankfurt – Die Lage der österreichischen Banken wird sich wahrscheinlich in den kommenden zwölf bis achtzehn Monaten verschlechtern. Dies ist die Kernaussage im aktuellen “Banking System Outlook: Austria” der Ratingagentur Moody’s. Zur Begründung wird auf die Herausforderungen für das operative Geschäft der Bankentöchter in Bulgarien, Kroatien, Russland und der Ukraine verwiesen. Die Ratingagentur behält daher ihren “negativen” Ausblick für das Bankensystem bei.Diese negativen Einflüsse wiegen nach Ansicht von Moody’s schwerer auf die Kreditqualität als der positive Effekt der moderat wachsenden österreichischen Wirtschaft und das steigende Wirtschaftswachstum in Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei. Aufgrund der sich verschlechternden Assetqualität und Gewinnentwicklung der österreichischen Bankentöchter in den vier Ländern “prognostizieren wir, dass der Anteil der Problemkredite österreichsicher Banken am Brutto-Kreditbestand auf mehr als 9 % steigen wird”, sagt Analyst Swen Metzler. Im zurückliegenden Jahr lag der Wert bei 8,8 %.Außerdem verweist der Bericht auf die beschränkte Verlustabsorptionsmöglichkeit der Banken. Das Ergebnis vor Rückstellungen werde infolge niedriger Zinsen und steigender Finanzierungskosten weiter sinken. Thesaurierungen und verringerte Risikoaktiva würden die Kapitalausstattung 2015 zwar weiter verbessern. Doch bleiben die Kreditgeber weiterhin anfällig für Schocks.