Überraschender Abgang im Credit-Suisse-Management
dz – Auf der zweithöchsten Managementebene der Credit Suisse kommt es zu einem überraschenden Abgang. Barend Fruithof, der seit 2008 das Geschäft mit Schweizer Firmen und institutionellen Kunden leitet, hat das Unternehmen gemäß einer von der Bank bestätigten internen Mitteilung per sofort verlassen. Der 47-jährige Schweizer berichtete direkt an Hans-Ulrich Meister und Robert Shafir, die sich die Führungsverantwortung für die Konzerndivision Private Banking und Wealth Management teilen. Das Finanzportal Finews kolportierte Stimmen aus dem Umfeld Fruithofs, nach denen sich dieser mit der abnehmenden Bedeutung des Schweizer Geschäfts zunehmend schwergetan habe, zumal die Bank eine weitere erhebliche Verkürzung ihrer Bilanz anstrebe. Fruithofs Abteilung zählt rund 1 600 Mitarbeiter. Nach Angaben der Credit Suisse erwirtschaftete der Geschäftsbereich 2013 einen Vorsteuergewinn von 965 Mill. sfr und trug damit mehr als ein Viertel zum entsprechenden Resultat der Konzerndivision bei. Die Abteilung zählt rund 800 Firmengruppen, 100 000 Klein- und Mittelbetriebe, 3 200 Pensions- und Krankenkassen, 2 500 zum großen Teil internationale Finanzinstitute, 300 Rohstoffhändler sowie 250 Reedereien zu ihrem erweiterten Kundenkreis. Mit 22 Mrd. sfr hatte die Abteilung 2014 rund 26 % der ungedeckten Kredite der Schweizer Wirtschaft auf ihren Büchern.Fruithof war als Finanzchef der Raiffeisen-Gruppe zur Credit Suisse gestoßen. 2012 wurde er in einigen Medien als Anwärter für den Chefposten der Credit Suisse in der Schweiz gehandelt. Über seine weiteren beruflichen Pläne ist nichts bekannt. Bereits bestimmt ist dagegen sein Nachfolger. Es handelt sich dabei um André Helfenstein, der seit 2007 für die Credit Suisse tätig ist und zuletzt die Verantwortung für das Vermögensverwaltungsgeschäft in der Region Zürich getragen hatte.