bl Mailand – Der Verwaltungsrat der viertgrößten italienischen Bank Ubi Banca hat das Übernahmeangebot von Intesa Sanpaolo zurückgewiesen. Laut CEO Victor Massiah liegt die Annahme nicht im Interesse der Anteilseigner, weil das Angebot den Wert der Bank nicht widerspiegele. Sie stellte eine aktualisierte Fassung ihres erst im Februar vorgestellten Strategieplans bis 2022 vor und will trotz einer Korrektur der Gewinnerwartungen nach unten mehr Dividende an die Aktionäre ausschütten.Intesa Sanpaolo bietet den Ubi-Anteilseignern 17 eigene für zehn Ubi-Aktien an. Die Angebotsfrist läuft von Montag, 6. Juli, bis einschließlich 28. Juli. Während die traditionellen Ubi-Shareholder bisher einig in ihrer Ablehnung der Intesa-Offerte schienen, ließ der zweitgrößte Aktionär, die Stiftung Banca del Monte di Lombardia, der 5 % hält, Gesprächsbereitschaft erkennen. Unklar ist, ob Intesa eine Zustimmungsrate von 66,7 % des Kapitals erreichen kann. Wäre dies nicht der Fall, wäre selbst bei einer Mehrheit von 50 % des Kapitals eine Fusion nicht möglich. Beobachter bezweifeln, dass dann die geplanten Synergien erreicht werden.Es kursieren Gerüchte, Intesa Sanpaolo könnte das Angebot aufstocken. Die italienischen Kartellbehörden prüfen das Vorhaben vertieft. Intesa will deshalb 532 Geschäftsstellen an die Bank BPER verkaufen.