UBS erhöht Rückstellungen und revidiert Gewinn

Gute Noten im Geschäftsbericht für CEO Ermotti

UBS erhöht Rückstellungen und revidiert Gewinn

dz Zürich – Sergio Ermotti trägt für seine im vergangenen Jahr geleistete Arbeit als Konzernchef der UBS eine Gesamtvergütung von 11,1 Mill. sfr nach Hause. Das entspricht einer Zunahme im Vergleich zum Vorjahr um rund 430 000 sfr, wie dem am Freitag der abgelaufenen Woche veröffentlichten Geschäftsbericht der Großbank zu entnehmen ist. Der Verwaltungsrat begründet Ermottis Lohnaufbesserung mit dessen “Disziplin” und dem “persönlichen Engagement”, das er bei der Bewältigung der Altlasten der Bank und im Umgang mit den Aufsichtsbehörden unter Beweis gestellt habe.Zwar lag die im Berichtsjahr erreichte Eigenkapitalrendite der UBS mit 7 % leicht unter der dem CEO Ermotti gesetzten Zielmarke, und auch der Vorsteuergewinn von 5 Mrd. sfr (unter Ausklammerung der 2014 vorgenommenen Rückstellungen für Rechtsrisiken) erreichte die Vorgabe nicht ganz. Doch diese beiden Faktoren, die mit einer Gewichtung von 45 % in Ermottis Gehaltsberechnung einflossen, wurden durch dessen weit über dem Zielwert liegende qualitative Leistung (Gewichtung 35 %) und durch die ebenfalls deutliche Verbesserung der Eigenkapitalposition (Gewichtung 20 %) überkompensiert.Damit avancierte der CEO wieder zum bestverdienenden UBS-Manager, nachdem dieser “Titel” im Vorjahr an Investmentbank-Chef Andrea Orcel (11,4 Mill. sfr) gegangen war. Die gesamte zehnköpfige Konzernleitung strich 2014 eine Vergütung von 80 Mill. sfr ein, wobei sich die Vorjahresentschädigung von 82 Mill. sfr auf elf Personen verteilt hatte. Der zwölfköpfige Verwaltungsrat wurde 2014 mit 13 Mill. sfr entschädigt, davon gingen knapp 6 Mill. sfr an den Präsidenten Axel Weber.Mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes nimmt die UBS auch eine Anpassung ihres bereits im Februar kommunizierten Jahresergebnisses vor. Der Konzerngewinn beläuft sich neu auf nur mehr 3 466 Mill. sfr (3,3 Mrd. Euro). Das sind 105 Mill. sfr weniger als zunächst mitgeteilt. Sammelklage in den USAAls Grund für die Anpassung macht die UBS höhere Rückstellungen für Rechtsfälle und regulatorische Angelegenheiten geltend. Die Rückstellungen betrugen am Jahresende 3,05 Mrd. sfr, wie UBS mitteilte. Anfang Februar hatte die Bank noch 2,92 Mrd. sfr genannt. Die höheren Rückstellungen gehen auf eine Sammelklage mit Zivilklägern in den USA im Rechtsstreit um manipulierte Wechselkurse zurück. Im März einigte sich UBS mit US-Klägern auf die Zahlung von 135 Mill. Dollar. Wie viel die Verwicklungen in den Devisenskandal die Bank am Ende kosten werden, ist noch offen. UBS zahlte im November zwar 774 Mill. sfr an Behörden in den USA, Großbritannien und der Schweiz. Die Ermittlungen des US-Justizministeriums sind aber noch nicht abgeschlossen. Weitere Klagen gegen UBS und auch andere Banken betreffen mögliche ungerechtfertigte Bereicherungen bei Silber-Transaktionen. Analysten rechnen laut Reuters mit weiteren Rückstellungen der UBS von 2 Mrd. sfr.