UBS-Chef Ralph Hamers hat nicht nur gute Nachrichten für seine Mitarbeitenden. „Wir haben Jobprofile, die in der Zukunft vielleicht nicht mehr benötigt werden“, sagte er am Donnerstag bei einem Auftritt beim Swiss Economic Forum. Obsolet werden könnten Jobs künftig etwa in der Verwaltung, präzisierte der CEO seine Prognose.

Der Niederländer war mit dem Auftrag in die Schweiz gekommen, die Digitalisierung der größten Bank des Landes voranzutreiben. In den Bereichen, in denen Beratung wichtig sei, sehe er keine Veränderungen, meinte der Manager. Allerdings werde die Rolle der Berater, bedingt durch die Digitalisierung, eine andere. Es werde in der Belegschaft zu Verschiebungen kommen, aber die Digitalisierung schaffe auch neue Stellen.

Diese Aussage wird durch das in dieser Woche publizierte jährliche „Bankenbarometer“ der Schweizerischen Bankiervereinigung gestützt. 2020 verzeichneten die 243 in der Schweiz aktiven Banken erstmals seit 2010 wieder eine Zunahme der Beschäftigtenzahl um insgesamt 414 Vollzeitäquivalente. Die Banken beschäftigen in der Schweiz knapp 90000 Personen. Die Zunahme der Beschäftigung kann auch als Zeichen für den relativ robusten wirtschaftlichen Zustand der Branche genommen werden. Auf der Grundlage eines um knapp 6% gesteigerten aggregierten Geschäftserfolges (Umsatz) verbesserten die Institute ihren Bruttogewinn um rund 28%.

Das Stellenwachstum ist im Urteil des Bankenverbandes aber noch kein schlüssiger Beleg für eine Trendwende bei der Beschäftigung. Immerhin aber bewerten die Banken selbst die Beschäftigungsaussichten in der kurzen Frist positiv. Nur 9,5% der Institute gaben in einer Befragung an, dass sie von einem Rückgang des Personalbestandes ausgingen. Ein Viertel der befragten Institute rechnet mit einem Arbeitsplatzaufbau. Die Arbeitslosenquote im Bankensektor erreichte im ersten Halbjahr 2021 unterdurchschnittliche 2,8%.