Nach Vorlage von Quartalsergebnis

UBS mit fast 100 Mrd. Dollar bewertet

Die UBS hat im zweiten Quartal einen weiteren Milliardengewinn erwirtschaftet. Der Börsenwert liegt jetzt bei fast 100 Mrd. Dollar und wird in Europa nur noch von der HSBC übertroffen. Der Personalabbau schreitet weiter voran.

UBS mit fast 100 Mrd. Dollar bewertet

UBS steuert auf Börsenwert von 100 Mrd. Dollar zu

Schweizer Großbank warnt nach Milliardengewinn vor schwächeren Ergebnissen

dz Zürich
Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 7

Die UBS hat im zweiten Quartal des laufenden Jahres einen weiteren Milliardengewinn eingefahren und damit die Investoren abermals überrascht. Nachdem die Aktien der Bank im Zuge der allgemeinen Markterschütterungen ab Anfang August zeitweise um mehr als 10% eingebrochen war, legten sie nach der Zahlenvorlage am Mittwoch um mehr als 6% zu.

Wertvollste Bank Kontinentaleuropas

Gemessen an der Marktkapitalisierung bewegt sich die UBS nun wieder haarscharf an der 100-Mrd.-Dollar-Marke. Damit ist UBS die wertvollste Bank in Kontinentaleuropa, wenn auch mit deutlichem Rückstand auf die britische HSBC.

UBS-Chef Sergio Ermotti lobte auf einer Telefonkonferenz mit Journalisten die gute Leistung seiner Bank, welche die Risiken der Credit-Suisse-Übernahme von März 2023 inzwischen schon „sehr signifikant“ reduziert habe. Die Bank will die Integration bis Ende 2026 abschließen und dabei jedes Jahr 13 Mrd. Dollar an Kosten einsparen. Man sei auf gutem Weg, die Finanzziele zu erreichen und UBS wieder so profitabel zu machen, wie sie es vor der Großübernahme gewesen war, sagte Ermotti.

Keine guten Aussichten

Die unmittelbaren Aussichten sind allerdings nicht verheißungsvoll. Das wirtschaftliche Wachstum werde durch globale Konflikte und Spannungen und durch die Wahlen in den USA getrübt. „Wir erwarten, dass die Unsicherheiten auf absehbare Zeit andauern und zu höheren Kursschwankungen als im ersten Halbjahr führen werden“, schreibt die UBS in ihrem Quartalsbericht.

Indessen bereitet die Bank ihre Aktionärinnen und Aktionäre und den Markt auf weniger gute Ergebnisse in den kommenden sechs Monaten vor. Im laufenden Quartalsabschnitt und darüber hinaus sei mit Integrationskosten und mit Verlusten im Abwicklungsportfolio der „Non-core und Legacy“-Einheit jeweils in Milliardenhöhe zu rechnen.

Kurs noch unter Jahreshoch

Trotz der jüngsten Kurshausse bewegen sich die UBS-Aktien immer noch rund 8% unter dem bisherigen Jahreshoch von 28,8 sfr. Offensichtlich sind die Investoren noch unsicher, welche Auswirkungen die Credit-Suisse-Übernahme auf das künftige Wachstum der Bank haben wird.

Die UBS wird für das Wachstum über die Credit-Suisse-Akquisition und die damit gewonnenen Marktanteile insbesondere in der Schweiz zusätzliches Eigenkapital in noch unbestimmter Höhe beibringen müssen. Die UBS werde die Vorstellungen der Schweizer Behörden erst gegen Ende 2024 oder Anfang 2025 erfahren, sagte Ermotti auf einer Telefonkonferenz. Er glaube nicht, dass damit die Dividenden- und Aktienrückkaufpläne der Bank gefährdet werden.

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