Wealth Management

UBS schreibt in Deutschland wieder schwarze Zahlen

Ein Treasury-Erfolg und Sondereffekte bescheren der UBS Europe SE einen Gewinnsprung. Operativ warten auf den neuen Europa-Chef Tobias Vogel aber noch Baustellen.

UBS schreibt in Deutschland wieder schwarze Zahlen

UBS schreibt in Deutschland
wieder schwarze Zahlen

Treasury-Erfolg war das Zünglein an der Waage

phh Frankfurt

Die UBS hat in Deutschland den Turnaround geschafft. Das hob die Schweizer Großbank vor wenigen Tagen bereits bei der Ernennung von Tobias Vogel zum neuen Europachef hervor. Und das belegen nun auch die frisch veröffentlichten Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 der UBS Europe SE – einer vollständigen Tochter mit rund 49 Mrd. Euro Bilanzsumme, in der die UBS ihr europäisches Geschäft außerhalb des Schweizer Heimatmarkts bündelt.

Dem Finanzbericht 2022 zufolge steuerte die deutsche Niederlassung knapp 19 Mill. Euro zum Vorsteuergewinn der Bank bei, nachdem im Vorjahr aufgrund von negativen Treasury-Effekten ein Verlust von rund 43 Mill. Euro angefallen war. Im Frankfurter Hauptsitz ist das Treasury für alle Niederlassungen der Bank angesiedelt.

Wealth Management der UBS sticht Investmentbank aus

Der Vorsteuergewinn der UBS Europe SE insgesamt betrug 364 Mill. Euro, einschließlich des Verkaufserlöses des Global-Wealth-Management-Geschäfts in Spanien im dritten Quartal. Bereinigt um diesen Sondereffekt betrug der Vorsteuergewinn nur 198 Mill. Euro. Er lag damit zwar um 8% über dem Plan für 2022, aber dennoch um 17% hinter dem Vorjahresergebnis von 238 Mill. Euro zurück.

Während die Investmentbank mit einem Vorsteuergewinn von 99 Mill. Euro ihre Ziele um 13% verfehlte und das Asset Management das Jahr 2022 mit 14 Mill. Euro um 42% unter Plan abschloss, lieferte die Vermögensverwaltung ab. Der bereinigte Vorsteuergewinn von Global Wealth Management lag mit 125 Mill. Euro nach Angaben der Bank um 20% über Soll und verdiente damit mehr als alle anderen Geschäftsfelder zusammen. Die UBS profitierte im Wealth Management nach eigener Aussage von positiven Nettozinseinnahmen aufgrund der Zinserhöhungen der Zentralbanken. Die Nettoeinnahmen aus Gebühren und Provisionen hingegen seien aufgrund der Marktbedingungen und einiger Abflüsse von Kundengeldern etwas niedriger ausgefallen.

UBS verfehlt Renditeziele

Bereinigt um Sondereffekte seien die Erträge im vergangenen Jahr jedoch leicht gesunken, auf rund 1,1 Mrd. Euro. Die bereinigte Cost-Income-Ratio lag mit 80% im Soll. Die Eigenkapitalrendite fiel mit 7% jedoch etwas geringer aus als geplant (9%). Die Rendite auf das harte Kernkapital (CET1) betrug 10%. Geplant waren 14%. Das verwaltete Vermögen der Bank schrumpfte zudem um 25 Mrd. auf 140,8 Mrd. Euro. Operativ wartet auf den neuen Europachef Vogel also noch eine Menge Arbeit.

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