Umbau belastet Bank Austria
Reuters Wien – Der Konzernumbau hat bei der zur Großbank Unicredit gehörenden Bank Austria tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen. Der Nettogewinn brach im Auftaktquartal um 70,5 % auf 59 Mill. Euro ein, wie das Schwesterinstitut der HypoVereinsbank mitteilte. Auf das Ergebnis drückten einerseits höhere Bankenabgaben sowie Systemsicherungsbeiträge. Diese seien insgesamt um 66,7 % auf 172 Mill. Euro gestiegen. Die neuen Regelungen auf EU-Ebene für die Beiträge zu Bankenabwicklungsfonds und Einlagensicherung seien großteils durch Vorausbuchungen bereits im ersten Quartal angefallen.Andererseits fielen im ersten Quartal 206 Mill. Euro an Integrations- und Restrukturierungskosten an, wie Bank Austria weiter mitteilte. Zurückzuführen sei dies darauf, dass die Rückstellungen für aktive Mitarbeiter für die geplante Übertragung vom betrieblichen in das staatliche Pensionssystem erhöht werden müssen. Damit reagiert die Bank auf eine Gesetzesänderung. Da die Gesetzesnovelle die Kosten der Bank Austria für die Pensionsüberführung stark erhöhe, will das Institut das Gesetz prüfen. Die österreichische Bank will 3 300 Mitarbeiter, für die das Geldhaus derzeit Pensionsträgerin ist, in das staatliche Pensionssystem überführen. Finanziert werden soll dies durch Rückstellungen. Das Institut hatte dafür rund 2 Mrd. Euro in der Bilanz beiseitegelegt.Die Bank Austria hatte Ende des Jahres angekündigt, bei ihrem defizitären Privatkundengeschäft den Rotstift anzusetzen. 70 der insgesamt 190 Filialen sollen in den nächsten drei Jahren geschlossen werden. Zudem muss die Bank die bisher von Wien aus geführten Osteuropa-Beteiligungen an ihre Mutter abgeben. Bei der Umsetzung der Pläne komme das Geldhaus wie geplant voran, sagte Osteuropa-Chef Carlo Vivaldi. Auch die Konzernmutter Unicredit steckt derzeit in einem massiven Umbau.