Weniger Gewinn

Umbau belastet deutsche HSBC

Die Degradierung von HSBC Deutschland von der Tochter zur Niederlassung befindet sich auf der Zielgeraden. Billig ist das nicht.

Umbau belastet deutsche HSBC

Die Umbaukosten haben den Gewinn von HSBC Deutschland im vergangenen Jahr deutlich schrumpfen lassen. Unter Einrechnung der Kosten des laufenden Transformationsprogramms wies die Bank nur noch ein Vorsteuerergebnis von 17 Mill. Euro aus. Im Jahr 2021 hatte das Düsseldorfer Institut mit 294 Mill. Euro noch den höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte erzielt. Treiber war da allerdings auch ein hoher Erlös aus dem Verkauf der Hauptverwaltung an der Düsseldorfer Prachtmeile, der Königsallee. Bereinigt um Sondereffekte schrumpfte der Vorsteuergewinn im vergangenen Jahr von 271 auf 196 Mill. Euro.

Die deutsche Tochter befindet sich seit Januar 2021 zu 100% in Besitz von HSBC. Der Mutterkonzern integriert die Bank derzeit in die französische Tochter. Die deutsche Dependance ist künftig nur noch eine Niederlassung. Die Umwandlung ist nach Auskunft eines Sprechers für das zweite Quartal dieses Jahres angepeilt. Damit verschwindet auch der Name Trinkaus & Burkhardt endgültig, der bisher noch im Firmennamen der GmbH enthalten war. Als Marke war die Bank schon seit Jahren nur noch als HSBC Deutschland aufgetreten.

Der 2020 gestartete Transformationsprozess von HSBC soll in diesem Jahr in wesentlichen Schritten zu Ende gebracht werden. Unter anderem hat der Konzern weltweit seitdem nach Angaben eines Sprechers 128 Mrd. Dollar risikogewichtete Assets abgebaut. Das schlägt sich auch in der Kapitalausstattung von HSBC Deutschland nieder. Die Kernkapitalquote der Tochter stieg im vergangenen Jahr von 14,7 auf 18,9%, die Eigenkapitalquote um fast fünf Prozentpunkte auf 21,7%.

Ein deutliches Wachstum verzeichnete die deutsche HSBC auch bei der Bilanzsumme, die um rund 20% auf 37,7 Mrd. Euro kletterte. Die Bank begründete das Plus mit einem starken Zuwachs der Kundeneinlagen.

Die Erlöse lagen 2022 mit 892 Mill. Euro fast auf dem Niveau des Vorjahres. Profitiert habe die Bank von einem erneut starken Wertpapiergeschäft sowie einem anziehenden Zinsgeschäft. Die Risikovorsorge nahm im vergangenen Jahr von 7 auf 47 Mill. Euro zu.

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