Understatement auf Genossisch
Wenn man im Halbjahr bereits den Gewinn des gesamten Vorjahres eingefahren hat, könnte man eigentlich mal locker die Prognose aussprechen, dass man im Gesamtjahr einen ordentlichen Schnaps obendrauf legen wird. Nicht so bei den Genossen! Es erscheine ein Ergebnis deutlich oberhalb des Vorjahresniveaus realistisch, wenn neue Verwerfungen an den Märkten ausblieben, stapelt Wolfgang Kirsch, Chef der DZ Bank, tief. Das ist Understatement auf Genossisch, denn – Weltuntergangsszenarien beiseitegeschoben – viel muss sein Haus nun wirklich nicht ackern, um den Vorsprung der bislang Quasi-Verdreifachung des Ergebnisses zu einem gewaltigen Gewinnsprung im Gesamtjahr zu verwandeln und damit eine hervorragende Ernte einzufahren. Auch wenn die satten positiven Bewertungseffekte bei Staatspapieren der ersten Jahreshälfte sich natürlich nicht fortschreiben, die Zeichen für die Konjunktur in Europa stehen wieder auf Grün, wie Kirsch selbst hervorhebt. Und auch die Problemtöchter VR Leasing und DG Hyp haben sich berappelt – da wäre Euphorie gar nicht so fehl am Platze.sto