Unicredit erhöht Risikovorsorge
bl Mailand – Die HVB-Mutter Unicredit bildet wegen der Coronavirus-Krise für das erste Quartal 2020 zusätzliche Rückstellungen für unspezifische Kreditausfälle von 900 Mill. Euro. Das Institut ist die erste europäische Großbank, die zu einer solchen Maßnahme greift. In einer Pressemitteilung von Unicredit heißt es, sie reagiere damit auf eine Aktualisierung des makroökonomischen Szenarios nach dem Bilanzstandard IFRS 9. Die Bank unterstellt für 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 13 % und für 2021 einen Anstieg um 10 %. Für das erste Quartal rechnet Unicredit mit Risikokosten von etwa 110 Basispunkten, wovon 80 Punkte auf dem aktualisierten IFRS-9-Szenario beruhen. Für das Gesamtjahr werden Risikokosten von 100 bis 120 Basispunkten unterstellt, für 2021 etwa 70 bis 90 Punkte.Vorstandschef Jean Pierre Mustier kündigte an, 2020 auf seine volle variable Vergütung in Höhe von bis zu 2,4 Mill. Euro sowie außerdem auf 25 % seines Fixgehalts von 1,2 Mill. Euro zu verzichten, also auf weitere 300 000 Euro. Die insgesamt bis zu 2,7 Mill. Euro sollen an die Unicredit-Stiftung fließen. Die Gesamtvergütung Mustiers beläuft sich für dieses Jahr auf 900 000 Euro.