Unicredit erklärt Restrukturierung für beendet

Ghizzoni nimmt Asien und Südamerika ins Visier

Unicredit erklärt Restrukturierung für beendet

tkb Mailand – Unicredit erklärt ihre Restrukturierung für abgeschlossen. Mit einem Marktanteil von 25 % an der Neuvergabe von Unternehmenskrediten in Italien sei die HVB-Mutter jene Bank des Landes, die bei der Kreditvergabe derzeit am großzügigsten agiere, erklärte Unicredit-Chef Federico Ghizzoni am Donnerstag im Gespräch mit Auslandskorrespondenten in Mailand. Am gesamten Kreditbestand der Banken habe Unicredit einen Anteil von 15 %. Für 2014 und 2015 sei mit einer Zunahme der Darlehensausreichungen an Unternehmen um 1,4 % zu rechnen. Im vergangenen Monat hatte die Bank bei den neuen EZB-Langfristtendern (TLTRO) 7,7 Mrd. Euro erhalten, davon sind bereits 50 % an Unternehmen weitergeleitet, wie Ghizzoni erklärte. Im Dezember sollen weitere 5,3 Mrd. Euro aufgenommen werden, die vorrangig der Kreditvergabe in Deutschland und Österreich vorbehalten sein sollen.”Deutschland und Nordeuropa müssen investieren, Südeuropa reformieren”, heißt Ghizzonis Wachstumsrezept für Europa. Was den Verkauf der Tochter Unicredit Credit Management Bank betrifft, soll seinen Angaben zufolge in den kommenden Tagen entschieden werden, ob Unicredit mit einem der beiden Bieter exklusiv verhandelt oder der Deal ad acta gelegt wird. Am 16. Oktober findet die nächste Unicredit-Verwaltungsratssitzung statt, bis dahin soll eine Entscheidung getroffen werden. Insgesamt sollen dabei 3,4 Mrd. Euro an Problemkrediten für einen Erlös von geschätzt 700 Mill. Euro abgegeben werden.Die Verhandlungen über einen Verkauf von 50 % der Asset-Management-Tochter Pioneer an Santander und die Bildung einer gemeinsamen Vermögensverwaltungsgruppe seien voll im Gange, sagte Ghizzoni. Bis Ende November solle ein Rahmenabkommen unterzeichnet sein. In Italiens Bankenmarkt erwartet Ghizzoni infolge des EZB-Bilanztests eine Konsolidierung, allerdings ohne Unicredit: “Wir sind nicht an weiteren Aggregationen in Italien interessiert, vielmehr wollen wir die Präsenz in Asien und Südamerika ausbauen.”