Unicredit-Kapitalerhöhung beginnt Mitte Februar
tkb Mailand – Unicredit, die Muttergesellschaft der HypoVereinsbank, will bei ihrer außerordentlichen Hauptversammlung am 12. Januar die geplante Kapitalerhöhung von 13 Mrd. Euro absegnen lassen. Sie soll dem Vernehmen nach Mitte Februar beginnen.Zwar sind die Bedingungen für die größte Kapitaloperation in der Geschichte der Mailänder Börse noch nicht bekannt, doch haben einige Großaktionäre der Unicredit mittlerweile erklärt, dass sie ihre Beteiligung nicht verwässern lassen wollen. Dazu gehören Leonardo Del Vecchio, Gründer des Mailänder Brillenherstellers Luxottica, der eine Beteiligung von 2,5 bis 3 % an Unicredit hält, sowie das Bauunternehmen Caltagirone mit einem Anteil von 1 %. Auch bei der Bankenstiftung Cariverona heißt es, dass die Beteiligung von 2,7 % erhalten bleiben soll, obwohl noch keine offizielle Entscheidung über das Engagement bei der Kapitalaufstockung getroffen wurde. Restriktionen bei StiftungenDas Problem bei Cariverona ist, dass laut den neuesten Anordnungen des Sparkassenverbandes Acri keine Stiftung mehr als 33 % ihres Kapitals in eine einzige Bank investieren darf. Dieselbe Bestimmung trifft auch für die Sparkassenstiftung von Turin, Fondazione CRT, zu. Diese kontrolliert derzeit 2,5 % des Unicredit-Kapitals. Ihr Vertreter, Fabrizio Palenzona, ist derzeit Vizepräsident von Unicredit. Als zweiter Vizepräsident steht ihm Luca di Montezemolo zur Seite. Er vertritt die Interessen des Fonds Aabar aus Abu Dhabi. Sowohl der Posten von Palenzona als auch jener von Montezemolo werden bei einer möglichen Straffung der Governance in Frage gestellt. Araber prüfen BeteiligungDer zweitgrößte Unicredit-Aktionär, der arabische Investor Aabar mit 5,0% der Anteile, prüft derzeit die Finanztransaktion und soll die 650 Mill. Euro für die Kapitalerhöhung bereits gesichert haben. Zudem heißt es in Mailand, dass der Staatsfonds aus Katar (QIA), der sich ursprünglich an der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena beteiligen sollte, ein Engagement bei Unicredit ins Auge fasst.Auch der größte Aktionär von Unicredit, der Investor Capital Research, soll angeblich bereit sein, sich bei der Kapitalerhöhung zu engagieren. Capital Research hat erst im September vergangenen Jahres ihre Beteiligung an der Mailänder Großbank aufgestockt. Damals war Jean-Pierre Mustier bereits Vorstandsvorsitzender von Unicredit, und eine milliardenschwere Kapitalerhöhung schien so gut wie sicher zu sein. Die Unicredit-Aktie hat seit der Bekanntgabe des neuen Geschäftsplans Mitte Dezember um 36 % zugelegt. Bankchef Mustier hat kürzlich nicht nur betont, dass er an dem Modell einer paneuropäischen Geschäftsbank festhalten will, sondern auch dass er eine neue sogenannte Social Bank schaffen will. Letztere soll sich vorrangig auf den Inlandsmarkt konzentrieren und vor allem Kleinunternehmen mit Darlehensvergaben unterstützen.Inzwischen wurde auch der Fahrplan für die kommenden Wochen festgesetzt. Nach der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. Januar will Unicredit-Chef Mustier mit der Roadshow beginnen. Die Kapitalerhöhung selbst soll dem Vernehmen nach kurz nach der für den 9. Februar vorgesehenen Bekanntgabe der Jahresergebnisse beginnen und im darauffolgenden Monat abgeschlossen werden.