Unicredit kauft rund 4,5 Prozent an der Commerzbank vom Bund
Die italienische Unicredit steigt bei der Commerzbank ein. Wie die Finanzagentur des Bundes am Mittwoch mitteilte, verkaufte sie bei der angekündigten ersten Platzierung von Commerzbank-Aktien das gesamte Paket von 4,49% an das italienische Institut. Die Unicredit habe alle übrigen Angebote innerhalb des beschleunigten Platzierungsverfahrens überboten. Der Kaufpreis lag den Angaben zufolge bei 13,20 Euro je Aktie, was einen Gesamterlös von 702 Mill. Euro ergibt. Die Commerzbank-Aktien waren am Dienstag mit einem Kurs von 12,60 Euro aus dem Handel gegangen.
Mit dem Verkauf reduziert sich der Anteil des Staates an der Commerzbank auf zwölf von zuvor rund 16,5%. Der Bund hatte dem Kreditinstitut in der Finanzkrise 2008 und 2009 unter die Arme gegriffen und es mit Kapitalhilfen von insgesamt 18,2 Mrd. Euro gerettet. Die Finanzagentur, die die Kapitalmarktgeschäfte des Staates abwickelt, hatte vergangene Woche angekündigt, sich in mehreren Schritten von dem Commerzbank-Anteil trennen zu wollen. „Mit diesem ersten Teilverkauf der Beteiligung wird der Abschluss der erfolgreichen Stabilisierung der Bank und somit der Ausstieg des Bundes eingeläutet“, erklärte Finanzagentur-Chefin Eva Grunwald.
Die italienische Großbank hält derzeit rund 9% der Commerzbank-Anteile, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch berichtete. Sprecher der Commerzbank und Unicredit wollten die Informationen der Nachrichtenagentur dem Bericht zufolge nicht kommentieren.