Unicredit verteidigt das Gehalt Orcels
bl Mailand
Die HVB-Mutter Unicredit verteidigt das Gehalt des neuen CEO Andrea Orcel. In einer schriftlichen Antwort auf Fragen der Aktionäre im Vorfeld der Hauptversammlung am morgigen Donnerstag nennt die Bank die Entlohnung Orcels für einen Manager seines Niveaus angemessen. Dass der variable Bestandteil des Gehalts, der angeblich 5 Mill. Euro beträgt, im ersten Jahr nicht an das Erreichen bestimmter Leistungsziele geknüpft sei, bleibe eine Ausnahme. Das Fixgehalt liege zwischen dem Durchschnitt und dem oberen Viertel der Peergroup von insgesamt 14 Banken, schreibt die Bank.
Der Aktionärsberater ISS und der Stimmrechtsberater Glass Lewis kritisieren, dass die Auszahlung der variablen Komponente an keine Bedingungen geknüpft ist, und halten die Gesamtentlohnung für exzessiv. Sie verweisen darauf, dass Vorgänger Jean Pierre Mustier für 2020 nur 900000 Euro kassierte, weil er auf ein Viertel seines Festgehalts und Bonuszahlungen von 2,4 Mill. Euro verzichtete. ISS und Glass Lewis empfehlen den Aktionären, den Gehaltsvorschlag für Orcel abzulehnen.
Unicredit schließt eine Übernahme nicht aus. Man analysiere und prüfe ständig das Portefeuille, um Optimierungs- und Wachstumsmöglichkeiten auszumachen, so die Bank auf Fragen von Aktionären. Als mögliche Partner werden neben Monte dei Paschi auch Mediobanca, BPM oder BPER gehandelt.