Unicredit will Bank Austria restrukturieren

Verkauf des Privatkundengeschäfts abgeblasen

Unicredit will Bank Austria restrukturieren

tkb Mailand – Unicredit wird das Privatkundengeschäft der Bank Austria nicht verkaufen, sondern restrukturieren und 150 Mill. Euro zusätzlich sparen. Damit hat die Mailänder Großbank die Zukunft der Bank Austria bestimmt. Insgesamt soll Bank Austria 300 Mill. Euro zum kürzlich revidierten Sparprogramm 2014 bis 2018 der Mailänder Großbank beitragen. Das Filialnetz in Österreich wird von 190 auf 120 Zweigstellen reduziert. Der genaue Stellenabbau ist noch nicht definiert. Sicher ist jedoch, dass der Vorstand der Bank Austria gestrafft werden soll.Die Aufwand-Ertrags-Quote im Bank-Austria-Privatkundengeschäft soll von 80 auf 65 % bis 2018 reduziert werden. Das Angebot soll auf wenige Produkte, sogenannte “Einheitsprodukte” für Kleinsparer reduziert und das digitale Vertriebsnetz ausgebaut werden. Der seit Wochen diskutierte Verkauf des Bank-Austria-Retailgeschäftes an die vom US-Investor Cerberus kontrollierte Bawag wurde damit ad acta gelegt. Die Unicredit-Aktien reagierten in Mailand mit einem Kursgewinn von 4,4 % auf 5,125 Euro pro Aktie.Die positive Kursentwicklung war laut Analysten auch auf den gestern veröffentlichten Bericht von Mediobanca Securities über Unicredit zurückzuführen. Die Analysten halten die Sorgen des Marktes wegen einer etwaigen Kapitalerhöhung für “übertrieben”, da Unicredit über ausreichende Kapitalpuffer verfüge, um den EZB-Forderungen an Systembanken nachzukommen. Allerdings zweifeln die Experten, ob Unicredit tatsächlich bis 2018 Dividenden von geplant 4,8 Mrd. Euro bar auszahlen kann oder nicht bis 2017 auf “Scrip Dividend”, eine Dividende in Form von Aktien oder Aktienbruchteilen, zurückgreifen muss.