Union Investment sortiert aus
Bloomberg Frankfurt
Die DZ Bank macht Ernst mit dem Versprechen, durch Anlageentscheidungen im Assetmanagement einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bei der Tochter Union Investment sind inzwischen viele Unternehmen, die diesem Anspruch nicht genügen, aus den angebotenen Fonds verbannt worden. „In den letzten Monaten hat die Union Investment rund 180 Unternehmen aus ihren Fonds herausgenommen“, erklärte Cornelius Riese, Co-Chef der DZ Bank. „Das heißt, sie hat die Anteile an diesen Unternehmen verkauft. Grund hierfür ist die Verschärfung der Richtlinien im Bereich Kohle.“ Betroffen seien viele Kohleförderer und Stromversorger, Namen wollte Riese nicht nennen.
Den vollständigen Ausstieg aus der Finanzierung von Kohleförderung und Kohleverstromung hatte Union Investment im vergangenen Jahr beschlossen. Die Richtlinien sehen vor, dass der Assetmanager nur noch in Unternehmen investieren darf, die weniger als 5% ihres Umsatzes in der Kohleförderung erzielen. Bis zum Jahr 2025 sinkt die Schwelle auf null. In Konzerne, die Kohle verstromen, investiert die Union Investment nur noch, wenn sie damit weniger als 25% ihres Gesamtumsatzes erzielen. Bis 2035 sinkt diese Umsatzschwelle ebenfalls auf null.
Auch andere Fondsmanager meiden Klimasünder zunehmend. Die DekaBank investiert laut Website nicht in Unternehmen aus dem Bereich Kohleförderung und -verstromung, sobald eine festgesetzte Umsatzgrenze überschritten wird. Die Allianz erwägt früheren Angaben zufolge ebenfalls, sich aus Klimaerwägungen für das eigene Investment-Portfolio von Anlagen zu trennen.