Vorstandsvorsitzender im Interview

Union Investment verdoppelt Neugeschäft

Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft hat im ersten Halbjahr 2024 den Nettoabsatz von 5,7 Mrd. Euro auf 11,5 Mrd. Euro gesteigert – und netto 100.000 neue Sparpläne hinzubekommen.

Union Investment verdoppelt Neugeschäft

Union Investment verdoppelt Neugeschäft

Netto 100.000 Sparpläne – Reinke: Auch Immobilienfonds werden wieder attraktiv

fed Frankfurt

Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment hat im ersten Halbjahr 2024 noch kräftiger zugelegt als zwölf Monate zuvor. „Das Neugeschäft hat sich verdoppelt“, berichtet der Vorstandsvorsitzende Hans Joachim Reinke im Interview der Börsen-Zeitung. Der Nettoabsatz sei von 5,7 Mrd. Euro auf 11,5 Mrd. Euro geklettert. Davon stammten 6,5 Mrd. Euro aus dem Absatz von Publikumsfonds, etwas mehr als im Vorjahr. Der deutsche Fondsverband BVI hat jüngst für die gesamte Branche bei Publikumsfonds ein Neugeschäft von 11,7 Mrd. Euro gemeldet. „Bei Union Investment sind es allein 6,5 Mrd. Euro“, unterstreicht Reinke und fügt an, dass er damit „natürlich zufrieden“ sei – auch, weil im ersten Halbjahr netto 100.000 neue Sparpläne hinzugekommen seien.

Mindestens Vorjahresergebnis angepeilt

Im Geschäft mit Institutionellen weist die Fondsgesellschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken nach ihren Angaben einen Nettoabsatz von 5 Mrd. Euro aus. Das Neugeschäft sei damit wieder ins Positive gedreht. Während das Geschäft mit den Genossenschaftsbanken schwierig gewesen sei, punktete Union bei Kunden außerhalb des Verbunds und im Ausland. Die Fonds des Hauses haben in den ersten sechs Monaten „die beste Performance der Wertpapiere – Aktien, Renten, Multi Asset – aller Zeiten“ erzielt. Mit Blick auf den Gewinn kündigt der Vorstandschef an, dass „wir auf ein Ergebnis mindestens wie im vergangenen Jahr“ zuliefen.

Ausführlich äußert sich Reinke zur Entwicklung von Offenen Immobilienfonds in den vergangenen Monaten. Union Investment hatte Ende Juni eine Diskussion über die Werthaltigkeit dieser Assetklasse ausgelöst, als die Fondsgesellschaft für den UniImmo Wohnen ZBI einen Wertabschlag von 16,7% vornahm. Reinke erläutert die Gründe für die Entscheidung und stellt zugleich in Aussicht, „dass die Werteinbußen ab 2026 wieder eingeholt werden“. Er habe keinen Zweifel an der Zukunftsträchtigkeit von Investments in Wohnimmobilien, da sich strukturell nichts an der Lage am Wohnungsmarkt geändert habe. „Auch Immobilienfonds werden wieder attraktiv“, ist er überzeugt.

Interview Seite 7
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