Unmut über Positionslimits am Warenterminmarkt
fed Brüssel – Die Vorgaben der Europäischen Wertpapieraufsicht (ESMA) für Positionslimits bei Warentermingeschäften provozieren Kritik im Europäischen Parlament. Die EU-Behörde hat vorgeschlagen, dass für Rohstoffkontrakte pro Investor prinzipiell eine Marke von 25 % des lieferbaren Angebots gelten sollte, um den Aufbau marktbeherrschender oder verzerrender Positionen zu vermeiden. Diese “standard base line” soll nach dem Willen der ESMA von den zuständigen Behörden aufgrund bestimmter Gründe nach unten oder oben angepasst werden dürfen. Allerdings gibt es Grenzen für diese Korrekturen, die von der ESMA zwischen mindestens 5 % und maximal 35 % eingezogen werden. Der für die EU-Marktrichtlinie Mifid II zuständige Europaabgeordnete Markus Ferber kritisiert diese Vorgaben als “wenig ambitioniert”. Es bestehe die “ganz große Gefahr, dass es nicht gelingt, Spekulation mit Lebensmitteln effektiv einzudämmen”, mahnt der CSU-Finanzexperte.Gleichzeitig bestehe das Risiko, dass zu niedrige Limits in illiquiden Märkten dazu führen, dass der Handel zum Erliegen komme. Ferber präferiert den Ansatz, jedem Kontrakt ein individuelles Limit zuzuweisen. “Zu solch einem aufwendigen, aber sinnvollen Verfahren war ESMA leider nicht bereit.” Das EU-Parlament werde “sehr genau schauen”, ob die Mifid-II-Ziele mit den vorgeschlagenen Limits erreicht werden können. Das EU-Parlament hat drei Monate Zeit, Einspruch zu erheben und den Vorschlag an die Behörde zurückzuverweisen. “Die ESMA bekommt jedenfalls keinen Freischein”, hält Ferber diese Option offen.