Unrealisierte Bond-Verluste der großen Euro-Banken bei 73 Mrd. Euro
Unrealisierte
Bond-Verluste
betragen 73 Mrd. Euro
fir Frankfurt
In den Anleiheportfolios der von der Europäischen Zentralbank (EZB) direkt beaufsichtigten Banken schlummerten Stand Februar unrealisierte Nettoverluste in Höhe von rund 73 Mrd. Euro. In einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung bezeichnete sie dies als einen geringen Betrag. Nachdem es im Dezember 2022 noch rund 124 Mrd. Euro gewesen waren, seien die Institute zusehends Absicherungsgeschäfte eingegangen. Mit der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hatte die EZB nach eigenen Angaben im zweiten Quartal Daten über den in den Bilanzen ausgewiesenen Buchwerten der Portfolien und den beizulegenden Zeitwerten, also geschätzten Marktwerten, erhoben. Auch Kosten von Absicherungen und mögliche Aufwendungen zum Verlustausgleich seien berücksichtigt worden, hieß es.
Die EZB hält es für unwahrscheinlich, dass die unrealisierten Verluste im größeren Stil schlagend werden, etwa dann, wenn die Banken Wertpapiere verkaufen müssten. Das sei aber selbst unter schwierigen Marktbedingungen kaum realistisch, da sie sich Liquidität über andere Banken oder die Zentralbank beschaffen könnten. Dennoch sollten die Banken Zinsrisikostrategien Aufmerksamkeit schenken.