Unternehmensimmobilien locken mit hohen Renditen

Im Durchschnitt werden 9,8 Prozent erreicht - Aber noch Nische am gewerblichen Transaktionsmarkt in Deutschland

Unternehmensimmobilien locken mit hohen Renditen

tl Frankfurt – In Unternehmensimmobilien wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 381 Mill. Euro investiert. Im Gesamtjahr 2013 waren es 930 Mill. Euro. Der Anteil am gesamten gewerblichen Investitionsvolumen lag bei 2,5 % bzw. 3,5 %. Dies ergab der erste Marktbericht der neu gegründeten “Initiative Unternehmensimmobilien”. Sie will durch den zukünftig halbjährlich erscheinenden Bericht die Transparenz auf dem deutschen Markt für Unternehmensimmobilien verbessern und damit den Zugang zu dieser Assetklasse erleichtern. Die Initiative hat aktuell sieben Mitglieder, darunter Aurelis und Beos.Im ersten Halbjahr 2014 waren bei den Unternehmensimmobilien Gewerbeparks am stärksten gefragt (Transaktionsvolumen 174 Mill. Euro), gefolgt von Produktionsimmobilien (96 Mill. Euro) und Lager-/Logistikimmobilien (75 Mill. Euro). Die größten Käufergruppen waren Projektentwickler und Spezialfonds mit 92 bzw. 75 Mill. Euro, gefolgt von den Asset Managern mit 72 Mill. Euro. Letztere waren mit 121 Mill. Euro aber die mit Abstand größten Verkäufer von Januar bis Juni. Projektentwickler/Bauträger versilberten nur Objekte für rund 52 Mill. Euro und Spezialfonds sogar für nur etwa 14 Mill. Euro. Aktiv sind laut Bericht wie im Vorjahr Eigennutzer und immer mehr Privatinvestoren auf der Käuferseite.Deutlich aktiver wurden im ersten Halbjahr die Ausländer am deutschen Markt. Auf sie entfielen knapp 23 % der Käufe, in der Vergleichsperiode des Vorjahres waren es noch knapp 16 %. Damit werde ein Trend nachgezeichnet, der auf dem Logistikimmobilienmarkt schon weit vorangeschritten sei, heißt es. Dort prägten ausländische Akteure inzwischen das Markgeschehen. Bei den Verkäufen ist das Bild viel ausgeglichener. Im ersten Halbjahr 2014 entfielen 55 % auf deutsche Adressen und 45 % auf ausländische.Regionaler Schwerpunkt war eindeutig Stuttgart und Umgebung, gefolgt von Süddeutschland (ohne München und Umland) und Ostdeutschland (ohne Berlin und Umland). Vor einem Jahr lagen noch das Rhein-Ruhr-Gebiet und die Region West (übriges Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) deutlich vorn.Die durchschnittlichen Bruttoanfangsrenditen, also die Quotienten der Netto-Rohmieteinnahmen und der Netto-Kaufpreise zum Zeitpunkt der Transaktion, lagen über alle Kategorien der Unternehmensimmobilien bei 9,8 %. Am höchsten sind sie bei Gewerbeparks mit 10,7 %. Trotz dieser hohen Renditen stuft der Bericht das Risiko als überschaubar ein. Begründet wird dies mit den stabilen Mietrenditen und der geringen Abhängigkeit vom Kapitalmarkt. Außerdem würden bei dieser Assetklasse die Anforderungen der potenziellen Nutzer gezielt berücksichtigt. Das reduziere gemeinsam mit den flexiblen bzw. reversiblen Flächenangeboten das Leerstandsrisiko deutlich. Sehr hohe Renditen zwischen 12 und 13 % würden aber typischerweise mit älteren Bestandsimmobilien und als Sanierungsobjekte erworbenen Objekten mit Revitalisierungsbedarf erzielt.Alle Daten wurden direkt bei den Eigentümern der Objekte erhoben und mit einer Datenbank des Researchhauses Bulwiengesa, des Mitautors der Studie, ergänzt.