Wirtschaftlicher Wandel in Japan

US-Beteiligungsfonds investieren Rekordsummen in Japan

Die Öffnung der japanischen Wirtschaft für ausländische Investoren lockt die großen Namen der Private-Equity-Investoren aus den USA nach Japan.

US-Beteiligungsfonds investieren Rekordsummen in Japan

US-Beteiligungsfonds investieren Rekordsummen in Japan

Bain Capital trumpft mit 29 Mrd. Euro bis 2029 auf

mf Tokio

Die großen Private-Equity-Fonds aus den USA legen in den nächsten Jahren einen großen Schwerpunkt auf Japan. Bain Capital will bis 2029 insgesamt 5 Bill. Yen (29 Mrd. Euro) in Japan investieren, eine Verdoppelung gegenüber den Investitionen der vergangenen fünf Jahre. Blackstone kündigte ein Engagement von 1,5 Bill. Yen (8,6 Mrd. Euro) bis 2027 an, so viel wie die Summe der letzten 17 Jahre. KKR beabsichtigt, in den nächsten zehn Jahren über 1 Bill. Yen (5,7 Mrd. Euro) zu investieren. Carlyle legte kürzlich einen neuen Buyout-Fonds mit Schwerpunkt Japan über 430 Mrd. Yen (2,5 Mrd. Euro) auf. Das Kapital soll etwa in Gesundheit, Rechenzentren, Robotik, Hotels und andere Immobilien sowie digitale Dienstleistungen fließen.

„Begeisterung“ für Japan bei Blackstone

Die Begründungen gleichen sich. „Wir sind wirklich begeistert von der Wiedergeburt der Dynamik in der japanischen Wirtschaft“, sagte zum Beispiel Blackstone-Präsident Jonathan Gray der Finanzzeitung Nikkei. Als Faktoren nannte er die Rückkehr der Inflation, die Stärke des Aktienmarktes, die aktionärsfreundliche Politik von Premier Kishida, die Fokussierung der Firmen auf die Kapitalrendite und die Bereitschaft der Vorstände, nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte zu verkaufen. „All das hat uns für den japanischen Markt begeistert“, sagte Gray. Blackstone verkaufte vergangene Woche Alinamin Pharmaceutical, einen Hersteller rezeptfreier Arzneien, nach einer vierjährigen Sanierung für geschätzte 350 Mrd. Yen (2 Mrd. Euro) an den südkoreanischen Fonds MBK Partners.

Bain Capital verweist auf Japans „viele segmentierte Industrien“ und setzt auf die Neuausrichtung und Konsolidierung insbesondere von Automobilzulieferern und der Grundstoffindustrie. Dafür wird die Belegschaft in Japan aufgestockt. „Aktionäre und Unternehmensleiter werden immer sensibler für Kapitaleffizienz“, sagte Bain Capital-Partner Masashi Suekane der Nikkei-Zeitung. Ein Spezialteam soll japanischen Unternehmen helfen, die Rentabilität von ungenutzten Immobilien zu erhöhen. Bain gehört dem Konsortium an, das 2018 den Speicherchiphersteller Kioxia, die frühere Toshiba Memory, für 2 Bill. Yen übernahm.

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