US-Börsen wollen weniger Pausen

Börsen-Zeitung, 12.8.2016 dm Frankfurt - Drei große amerikanische Börsen haben am Donnerstag ein abgestimmtes Vorgehen angekündigt, um die Widerstandskraft des Marktes an Tagen mit hohen Kursschwankungen zu stärken, wie es in einer Mitteilung von...

US-Börsen wollen weniger Pausen

dm Frankfurt – Drei große amerikanische Börsen haben am Donnerstag ein abgestimmtes Vorgehen angekündigt, um die Widerstandskraft des Marktes an Tagen mit hohen Kursschwankungen zu stärken, wie es in einer Mitteilung von Bats Global Markets, Nasdaq und New York Stock Exchange heißt. Dabei geht es um die Harmonisierung von Funktionen wie Handelsunterbrechungen sowie um den Umgang mit außergewöhnlich hohen Kursschwankungen, wie sie beispielsweise beim sogenannten Flash Crash im Jahr 2010 vorgekommen sind. An diesem Tag hatten Blue-Chips wie Procter & Gamble ohne ersichtlichen Grund kurzzeitig im zweistelligen Prozentbereich verloren.Die Börsen konzentrieren sich auf vier Bereiche: So sollen Aktien erstens nicht mehr ohne spezifizierte Preisbänder gehandelt werden. Diese sogenannten Limit-up-Limit-down-Bereiche (LULD bands) werden in einem 2012 versuchsweise aufgelegten Regelwerk definiert. Zweitens sollen die in solchen Marktsituationen anwendbaren fünfminütigen Handelsunterbrechungen (trading pauses) verringert werden. Drittens soll es eine Harmonisierung der Art und Weise geben, wie der Haupthandelsplatz eines bestimmten Titels den Handel nach einer Unterbrechung wieder aufnimmt. Viertens sollen die Regeln für “klar irrtümliche Handelsausführung” außer Kraft gesetzt werden, wenn der Handel in spezifizierten Preisbändern abläuft. Damit soll der Handelsverlauf nach einer Handelsunterbrechung glatter ablaufen, weitere Unterbrechungen sollen vermieden werden.Die drei Börsen haben dazu Vorschläge vorbereitet, die sie bald bei der US-Börsenaufsicht SEC einreichen wollen. Zudem sollen die Regeln für klar irrtümliche Handelsausführungen (CEE) durch datengestützte Analysen unter die Lupe genommen werden. Vermögensverwalter und wie BlackRock, Vanguard oder der Wertpapierverwahrer State Street begrüßten den Vorstoß.