US-Börsenbetreiber heizt Debatte über Gebühren an
sp New York – Der US-Börsenbetreiber IEX hat die Kosten für die Erbringung seiner Datendienste offengelegt und damit die seit Jahren schwelende Debatte über die Gebühren der großen US-Börsen angeheizt. In einem 38 Seiten starken Bericht listet der kleinste der vier US-Börsenbetreiber die Kosten für das Angebot von Marktdaten auf und stellt auch den Aufwand für physische und logische Konnektivität seiner Kunden zu der Handelsplattform dar. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Kunden der großen Börsenbetreiber ICE, Nasdaq und CBOE für Marktdaten bis zum 20-Fachen des Aufwands bezahlen. Die Höhe der Aufschläge lege nahe, dass die Platzhirsche Monopolpreise verlangen, heißt es in dem Bericht.Während die IEX Datendienste nicht in Rechnung stellt, sind die Gebühren der großen Börsenbetreiber für Marktdaten und Konnektivität in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Im vergangenen Jahr hat die Börsenaufsicht SEC die weitgehend selbstregulierten Börsen wegen neuerlicher Gebührenerhöhungen zum ersten Mal zurückgepfiffen. Neun große Banken und Broker, die seit Jahren gegen die intransparenten Gebühren ins Feld ziehen, haben zum Jahresbeginn angekündigt, spätestens 2020 eine eigene Börse zu starten (vgl. BZ vom 8. Januar). Mit der MEMX wollen sie nicht zuletzt die Gebühren der arrivierten Börsenbetreiber in Schach halten. Der Bericht der im Sommer 2016 gestarteten IEX dürfte nach Einschätzung von Experten den Druck auf die Börsen erhöhen, ihre Kalkulationen transparenter zu machen.—– Wertberichtigt Seite 8