US-Swapvolumen schrumpft

Regulatorische Änderungen sorgen für Rückgang um bis zu 40 Prozent

US-Swapvolumen schrumpft

gbe Frankfurt – In der ersten Woche seit Inkrafttreten der in den USA geltenden Verpflichtung, bestimmte Swaps über Plattformen zu handeln, ist das Geschäft deutlich rückläufig gewesen. Das geht aus einer Analyse des Researchhauses Tabb hervor. Demnach sind seit dem 15. Februar – gemessen am Nominalvolumen – 30 bis 40 % weniger Zinsswaps gehandelt worden.Seit diesem Tag schreibt der Dodd-Frank Act vor, dass Swaps über sogenannte Swap Execution Facilities (SEF) gehandelt werden müssen. Diese Plattformen stellen im Vorfeld eines Geschäfts gewisse Informationen wie Geld- und Briefkurse bereit und führen die Geschäfte durch.Den Zahlen zufolge gab es im Januar vor Beginn der regulatorischen Änderungen zunächst einen steilen Anstieg und dann einen deutlichen Rückgang (siehe Grafik). Tabb hat Daten von der Terminmarktaufsichtsbehörde CFTC, dem Derivateverband ISDA und dem IT-Anbieter Clarus Financial Technology ausgewertet und sich auf die Veränderungen im Markt für Zinsswaps konzentriert.Auf täglicher Basis betrachtet meldet die CFTC einen Rückgang von 48,5 Mrd. Dollar, das sind 33 %. Bei ISDA sind es 109 Mrd. Dollar und damit 32 %. Clarus FT meldet ein Schrumpfen um 91 Mrd. Dollar, das entspricht einem Minus von 40 %. Allerdings, so Tabb, sei die Methodik, mit der die drei Unternehmen die Zahlen berichten, nicht unstrittig. Einige Experten vermuten demnach, der Rückgang sei im Grunde geringer, als die Zahlen nahelegen.Für Unruhe scheint die Neuerung dennoch zu sorgen: US-Marktteilnehmer berichten, die Umstellung bringe zahlreiche Herausforderungen mit sich, einige Unternehmen hätten noch nicht einmal eine SEF ausgewählt.Auch in Europa läuft die Regulierung des Derivatemarktes zäh an. Zwar gibt es keine Pflicht, Derivate über Plattformen zu handeln. Die geplante Clearingpflicht ist ebenfalls noch nicht in Kraft getreten. Doch schon bei der Auflage, Geschäfte an sogenannte Transaktionsregister zu melden, gibt es praktische Probleme. Da Geschäfte nur getätigt werden dürfen, sofern ihre Meldung sichergestellt ist, könnte das Geschäftsvolumen in Europa ebenfalls rückläufig sein. Es gibt aber noch keine Zahlen dazu.