USA weiten Ermittlungen im Devisenskandal aus
Reuters/Bloomberg London – Barclays und UBS müssen im Devisenskandal mit weiterreichenden Untersuchungen durch die US-Behörden rechnen. Das Justizministerium in Washington weite die Ermittlungen gegen die beiden europäischen Großbanken über die reine Manipulation von Wechselkursen hinaus aus, schreibt die “Financial Times” (FT) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die beiden Banken sollen demnach sogenannte strukturierte Produkte wie etwa Zertifikate ohne den Hinweis auf mit Wechselkursgeschäften erzielte Gewinne verkauft haben. Die Papiere seien erfahrenen Investoren angedreht worden, darunter auch einige Schweizer Hedgefonds. Die Ermittler des Ministeriums gingen auch bei anderen Banken mutmaßlichen Verstößen gegen Mitteilungspflichten über erzielte Währungsgewinne nach, schreibt das Blatt. Ermittler hätten laut Angaben einer mit dem Vorgang vertrauten Person in den vergangenen Wochen Mitarbeiter der UBS über die UBS V10 Enhanced FX Carry Strategy befragt, meldet Bloomberg.Die Institute waren bislang davon ausgegangen, dass sich die Vorwürfe auf die Beeinflussung der Wechselkurse im Devisenmarkt beschränkten, auf dem weltweit täglich Geld im Wert von mehr als 5 Bill. US-Dollar gehandelt wird. Die UBS hatte zwar in einem Vergleich, dem sich auch andere beschuldigte Großbanken angeschlossen hatten, vergangenen November bereits knapp 800 Mill. Dollar an Behörden in den USA, Großbritannien und der Schweiz gezahlt. Das US-Justizministerium war aber nicht Teil der Abmachung und ermittelt nach wie vor. Die Schweizer könnten nun das erste Geldinstitut werden, das von der Behörde mit einer Strafe belegt wird. Allerdings rechnen Insider nicht mit einer Entscheidung vor April. Barclays hatte sich damals nicht an der Beilegung des Streits beteiligt, weil die britische Bank mit Maßnahmen einer weiteren Behörde rechnete – der New Yorker Finanzaufsicht.