Eine vorübergehende Aussetzung der Basel-III-Umsetzung fordern der Verband der italienischen Banken (ABI) und die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) in einer gemeinsamen Stellungnahme. Aufgrund der derzeit noch unabsehbaren Folgen der Pandemie auf Realwirtschaft und Finanzsektor sei dies geboten. Andernfalls drohten negative Reaktionen an den Kapitalmärkten und die Gefahr gedrosselter Kreditvergabe, heißt es in dem Positionspapier. Zudem sprechen sich die Verbände unter anderem dafür aus, das Insolvenzrecht für Banken zu harmonisieren und die Einlagensicherungssysteme auf Ebene der EU-Mitgliedstaaten zu stärken – anstatt sie auf europäischer Ebene zu etablieren. Die Vollendung der Bankenunion mit einer europäischen Einlagensicherung als dritter Säule zusätzlich zu Bankenaufsicht und -abwicklung ist in Deutschland bekanntlich höchst umstritten. „Für eine Weiterentwicklung des bestehenden Regelwerks der Bankenunion benötigt es keinen neuen institutionellen Rahmen“, wird Karl-Peter Schackmann-Fallis zitiert, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, der aktuell DK-Federführer ist.