Verbände fordern KfW-Hilfen für Start-up-Firmen
jsc Frankfurt – Das Sonderprogramm der KfW in der Coronakrise sollte nach Wunsch der Kredit- und Digitalwirtschaft auf Wagniskapitalfinanzierungen ausgedehnt werden. Weil Start-ups in den vergangenen Jahren häufig keine Gewinne erzielt hätten und somit nicht die Voraussetzung der Kredithilfen erfüllten, fielen sie durch das Raster, schreiben der Digitalverband Bitkom und der Bundesverband deutscher Banken (BdB) in einer Stellungnahme. Auch passten einige Rückzahlungsregeln nicht zu dem Segment.Das KfW-Sonderprogramm verknüpft billige Darlehen mit einer weitreichenden Garantie durch den Bund, die je nach Größe des Unternehmens bis zu 80 oder 90 % des Darlehens ausmachen kann. Hinzu kommt ein Schnellkreditprogramm für kleine Firmen mit vollständiger Staatsgarantie. Bei der KfW sind bis Freitag bereits Anträge von annähernd 46 Mrd. Euro eingegangen. Nach dem Modell der Verbände könnte das KfW-Darlehen als Überbrückungslinie ausgereicht werden. Bestandsinvestoren steuerten dabei Eigenkapital bei, das als Sicherheit verpfändet wird. Damit wären 80 % der Ausfallrisiken staatlich abgesichert, Bestandsinvestoren hafteten mit 20 %.Allerdings ist für Start-ups bereits eine “Corona-Matching-Fazilität” vorgesehen: Dabei steuert der Bund über die zuständige KfW-Tochter KfW Capital für Finanzierungsrunden unterm Strich bis zu 50 % bei, sofern private Investoren den übrigen Teil übernehmen. Das Programm sei “ein wichtiger Schritt”, erreiche viele Unternehmen aber “nicht schnell genug”, sagte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands. Die KfW bezeichnete den Vorstoß der Verbände auf Nachfrage als einen “wichtigen Beitrag” in der Diskussion um die Unterstützung für Start-ups.