Verlässlicher Fixpunkt in der Flaute
jk Frankfurt – Das Firmenkreditgeschäft in Europa liegt derzeit am Boden. Es herrschen “Angebots-Nachfrage-Ungleichgewichte”, wie es Robert Fries formuliert, “die auf die Konditionen drücken”. Ungeachtet dieser Situation gebe es aber einen verlässlichen Fixpunkt – den syndizierten Kredit. Ein AnkerproduktFries, Managing Director der Royal Bank of Scotland (RBS), wo er 120 große Firmen zu seiner Klientel zählt, macht zwar keinen Hehl daraus, dass der syndizierte Kredite ein “low profit product” sei, seine großen Vorteile aber in der langfristigen Geschäftsbeziehung lägen. Die Bank habe einen guten Zugang zu weiterem Geschäft mit dem Kunden (Stichwort: Ankerprodukt für Zusatzgeschäft) und könne sich als verlässlicher Partner beweisen. Die Unternehmen wiederum würden in die Lage versetzt, auch anspruchsvolle Finanzierungen zu arrangieren, ohne Zulassungsvoraussetzungen erfüllen zu müssen. Und weil eine feste Gruppe von Banken mit von der Partie sei, gehe das meist reibungslos. Andererseits könne für Unternehmen in Stresssituationen “der bewährte Zugang zu einer Bankengruppe lebensrettend sein”. Die Partner müssten sich aber darüber im Klaren sein, dass der syndizierte Kredit ein Produkt sei, “das von beiden Seiten Kompromisse erfordert”.Im augenblicklichen Firmenkundengeschäft stechen Fries zufolge die Refinanzierungen von Fazilitäten hervor, die erst 2015 oder gar 2016 fällig werden. Ein deutliches Signal dafür, dass der Bankkunde deutlich bessere Konditionen für sich realisieren könne und seine “Bankengruppe neu aufstellen” wolle. Das Kreditvolumen in Europa stieg im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Vierteljahr 2013 zwar um 52 % auf 136 Mrd. Dollar, doch es stagnierte im Neunmonatszeitraum binnen Jahresfrist. Hoffnung setzt der RBS-Manager in den M & A-Markt, der aufnahmefähig sei für Finanzierungen, “so dass die Unternehmen jetzt ihre Netze auswerfen können”.