wf Berlin – Versicherungsverträge werden zunehmend verschachtelter und beschäftigen die Ombudsleute der Branche. Dies machte der Ombudsmann für Versicherungen und frühere Präsident des Bundesgerichtshofs, Günter Hirsch, bei der Vorstellung des Jahresberichts des Versicherungsombudsmannes vor der Presse in Berlin deutlich. Bei den Verträgen handele es sich um komplexe Konstruktionen beim Kauf eines Mobiltelefons, der Buchung einer Reise oder der Pacht eines Kleingartens. Versicherungsnehmer werde der Vermittler des Vertrags oder der Kleingartenverband. Für den Verbraucher bleibe die Rolle der versicherten Person. Rechte und Pflichten zwischen den Beteiligten blieben unklar. Hirsch rief dazu auf, solche Vertragskonstruktionen im Sinne der Verbraucher nur sehr zurückhaltend einzusetzen oder verbraucherfreundlich zu gestalten. 2015 waren 20 827 Beschwerden bei der Schlichtungsstelle eingegangen, 4,7 % mehr als im Vorjahr. Deutlich mehr Beschwerden gab es in der Rechtsschutz- und Kfz-Kaskoversicherung, etwas weniger in der Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung.