Versicherer frieren Beiträge ein

Börsen-Zeitung, 8.12.2020 Reuters Paris - Die französischen Versicherer verzichten nach massivem Druck der Politik im kommenden Jahr auf Beitragserhöhungen in den von der Coronakrise besonders gebeutelten Branchen. Das teilte Finanz- und...

Versicherer frieren Beiträge ein

Reuters Paris – Die französischen Versicherer verzichten nach massivem Druck der Politik im kommenden Jahr auf Beitragserhöhungen in den von der Coronakrise besonders gebeutelten Branchen. Das teilte Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Montag nach einer Unterredung mit hochrangigen Branchenvertretern mit. Le Maire hatte der Branche mit einer Strafsteuer von 1,2 Mrd. Euro gedroht, wenn sie die Beiträge für Hotels, Restaurants, Reise- und Konzertveranstalter und die Sportbranche nicht einfrören. Die Selbstverpflichtung gilt für alle Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern. “Wir hoffen, dass diese konstruktive, nützliche und effektive Vereinbarung den Konflikt beendet und für Solidarität in der Branche sorgt”, sagte der Minister.Der Frankreich-Chef des Branchenriesen Axa, Jacques de Peretti, hatte in der Zeitung “Le Parisien” von “Erpressung” gesprochen und das Vorgehen der Regierung skandalös genannt. Axa leidet vor allem unter Ausfällen von Großereignissen, gegen die sich die Veranstalter versichert hatten. Der Senat hatte die Strafsteuer in der vergangenen Woche bereits beschlossen. Die Zustimmung der Nationalversammlung, in der Le Maires Partei die Mehrheit hat, stand aber noch aus.Er hat sich mehrfach mit den Versicherern angelegt und ihnen vorgeworfen, nicht genug zur Linderung der Folgen der Pandemie beizutragen. Wie auch in Deutschland wehrt sich die Branche gegen Forderungen, Schäden zu tragen, die durch die staatlichen Beschränkungen zur Coronabekämpfung entstehen.