Versicherer steigern Beitragseinnahmen

Großschäden verderben operatives Ergebnis

Versicherer steigern Beitragseinnahmen

kb Frankfurt – Die 15 größten europäischen Versicherer haben ihre Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr um insgesamt 0,8 % auf knapp 580 Mrd. Euro gesteigert. Hauptsächlich der Nichtlebenbereich habe für den Zuwachs gesorgt, heißt es in einer Analyse des spanischen Versicherers Mapfre. Treiber seien die aufstrebenden Märkte, insbesondere Asien mit China und Indien, gewesen. Demgegenüber habe der Lebenbereich ein gemischtes Ergebnis gezeigt mit signifikantem Wachstum in den aufstrebenden asiatischen Märkten, aber Schwund in entwickelten Märkten wie Japan und den USA. Im Einzelnen betrachtet konnten fünf europäische Versicherer ihre Beitragseinnahmen nicht steigern. Der an dieser Größe gemessene europäische Marktführer, die französische Axa, verzeichnete einen Rückgang um 2,3 % auf 92,1 Mrd. Euro. Wachstum in einem Segment habe den Rückgang in anderen Segmenten nicht auffangen können, heißt es in der Mapfre-Analyse. Weniger Beitragseinnahmen als im Vorjahr verzeichneten zudem Generali (-0,5 %), Zurich (-5,2 %), Crédit Agricole Assurances (-1,1 %) sowie die niederländische Aegon (-2,7 %). Den größten Zuwachs erreichten BNP Paribas Cardif (10,2 %) und Talanx “dank einer gesunden Performance aller Geschäftsbereiche”. Naturkatastrophen verdarben vielen Versicherern jedoch das operative Ergebnis. Insgesamt nahm es um 1,4 % auf 51,3 Mrd. Euro ab. Dank verbesserter Ergebnisse im Lebenbereich und im Assetmanagement kletterte das Nettoergebnis aller betrachteten 15 Versicherer um 12,1 % auf 34 Mrd. Euro. Einige Versicherer profitierten von der US-Steuerreform, darunter Aegon, die ihr Nettoergebnis auch dank eines Veräußerungsgewinns vervierfachte. BNP Paribas Cardif und Aviva verdoppelten ihr Nettoergebnis. Den größten Rückgang des Nachsteuerergebnisses weist Talanx mit -25,6 % auf, die für erhebliche Schäden insbesondere durch Naturkatastrophen aufkommen musste. Entsprechend sprang ihre Schaden-Kosten-Quote um 4,7 Prozentpunkte auf 100,4 %. Die Großschäden schoben die Combined Ratio auch bei Zurich um 2,8 Prozentpunkte auf 100,9 % sowie bei der Allianz um 0,9 Punkte auf 95,2 % hoch. Trotz der beträchtlichen Großschäden 2017 hätten die Versicherer ihr technisches Ergebnis, das sich rein auf das Versicherungsgeschäft bezieht, unter Nutzung von Rückversicherungen unter 100 % halten können. Drei Hurrikane (“Harvey”, “Irma”, “Maria”) verursachten 2017 versicherte Schäden von 92 Mrd. Dollar, Waldbrände in Kalifornien von 13 Mrd. und die beiden Erdbeben in Mexiko von 1,2 Mrd. Dollar.