Versicherer wollen Zinszusatzreserve geringer dotieren

Börsen-Zeitung, 28.8.2013 dpa-afx München - Die niedrigen Zinsen bringen Lebensversicherungen zunehmend in Schwierigkeiten. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag) zufolge beantragten nun mehr als zehn Gesellschaften bei der...

Versicherer wollen Zinszusatzreserve geringer dotieren

dpa-afx München – Die niedrigen Zinsen bringen Lebensversicherungen zunehmend in Schwierigkeiten. Einem Bericht der “Süddeutschen Zeitung” (Dienstag) zufolge beantragten nun mehr als zehn Gesellschaften bei der Finanzaufsicht BaFin, dass sie für ihre Kunden weniger vom Gewinn zurücklegen müssen. Mit der Aussetzung der Vorschriften wollten sich die Unternehmen für eine gewisse Zeit Luft verschaffen. Dabei handele es sich eher um kleine und mittelgroße Anbieter, zitierte das Blatt einen Insider. Die BaFin wollte der Zeitung die Zahl nicht bestätigen.Allerdings habe es im Umfeld der Behörde geheißen, dass die Aussetzung der Mindestzuführungsverordnung ein erprobtes Mittel zur Überbrückung von kurzfristigen Problemen sei. Den Kunden werde kein Schaden zugefügt. Denn was die Versicherer den Kunden jetzt vorenthalten, müssen sie dann nachträglich in die Gewinntöpfe einzahlen. Einige Lebensversicherer haben angesichts der langen Niedrigzinsphase Probleme, die Zuführungen aus den normalen Kapitalerträgen zu verdienen. Die Finanzaufsicht kann auf Antrag der Gesellschaften die Mindestzuführung aussetzen. Diese legt fest, wie viel von den Gewinnen eines Versicherers den Kunden und wie viel der Gesellschaft, also ihren Eignern oder Aktionären, zusteht. Die Branche ist seit 2010 verpflichtet, eine besondere Reserve für die hohen Garantien aufzubauen. 2012 mussten die Gesellschaften mehr als 5 Mrd. Euro als Reserve stellen, 2013 dürften es der Zeitung zufolge 4 Mrd. Euro sein.