Versichererverband GDV wird ein wenig optimistischer
Der Versichererverband GDV wird für die Branche optimistischer. “Über alle Sparten hinweg gehen wir in unserer Sommerprognose von einem Beitragsplus von 1,3% aus, nach 0,4% in unserer Frühjahrsprognose”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, am Montag. Das liege vor allem daran, dass das Geschäft mit Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung weniger stark zurückging als gedacht. Damit falle das erwartete Minus in der Sparte mit 4,3% (Frühjahr: 5,5%) geringer aus als erwartet.
Die steigenden Zinsen machen Kapitalanlagen, mit denen die Lebensversicherungen in Konkurrenz stehen, attraktiver. Der Branchenriese Allianz Leben hat die Mindestlaufzeiten im Einmalbeitragsgeschäft deshalb kürzlich gesenkt, um wieder konkurrenzfähiger zu werden. Hinzu komme die Inflation, deretwegen viele Kunden weniger sparen könnten, sagte Asmussen.
Die Inflation sei auch der Grund für die höheren Prämien in der Sachversicherung. “Für die Schaden- und Unfallversicherer erwarten wir für dieses Jahr einen Beitragszuwachs von 6,6%”, sagte der GDV-Hauptgeschäftsführer. Im Frühjahr hatte der Verband 5,5% in Aussicht gestellt. Das reiche aber teilweise nicht, um die steigenden Kosten wettzumachen. In der Kfz-Versicherung hat der GDV kürzlich vor einem branchenweiten Verlust von mehr als 2,5 Mrd. Euro gewarnt. Während die Beiträge in der umsatzstärksten Sparte um 3,6% steigen dürften, erwartet der Verband 11% höhere Schäden, weil Reparaturen deutlich teurer würden.