ak Düsseldorf – Bigtechs wie Amazon könnten bei einem Angriff auf die deutsche Assekuranz in den kommenden Jahren substanzielle Marktanteile in einzelnen Versicherungszweigen gewinnen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zur mittelfristigen Veränderung in der hiesigen Anbieterlandschaft. Als Argumente für die These führt der GDV die Finanzierungsmöglichkeiten der Internet-Konzerne und ihre hohe unternehmerische Agilität an. Allerdings gibt der Verband auch in Teilen Entwarnung: Die ganz große Verdrängung im deutschen Versicherungsmarkt bleibt aus. Es erscheine wenig plausibel, dass im mittelfristigen Zeitraum bis 2025 neuartige Anbieter eine dominierende Stellung erlangen und die traditionellen Marktteilnehmer weitgehend verdrängen könnten. Dafür sprächen die Beharrungskräfte im Versicherungsgeschäft – langfristige Verträge in der Lebens- und Krankenversicherung, die eingeschränkte Wechselbereitschaft vieler Versicherter sowie die nach wie vor hohe Anzahl “analoger” Kunden. Umkämpfte NischenmärkteDoch auch kleinen Neugründungen billigt die traditionelle Branchenvertretung Chancen zu. In spezifischen Nischenmärkten, so schreibt GDV-Chefvolkswirt Klaus Wiener, könnten neue Anbieter durchaus eine dominierende Stellung erlangen. Als Beispiel werden werden innovative Deckungen wie Kurzzeitversicherungen oder “Add-ons” zu einem Produkt- oder Dienstleistungsangebot genannt.