Versicherungskammer bleibt auf dem Gaspedal

Beitragsvolumen durchstößt Marke von 8 Mrd. Euro

Versicherungskammer bleibt auf dem Gaspedal

mic München – Die Versicherungskammer Bayern bleibt auf Expansionskurs. Sie meldet für das abgelaufene Jahr erstmals ein Beitragsvolumen von mehr als 8 Mrd. Euro. Im gesamten Geschäft stiegen die Einnahmen den vorläufigen Zahlen zufolge um 3,9 % auf 8,1 Mrd. Euro, getrieben von Zuwächsen in der Schaden- und Unfallversicherung (5,2 % auf 2,6 Mrd. Euro) und in der Krankenversicherung (5,4 % auf 2,4 Mrd. Euro). Der Gewinn wird zur Bilanzvorlage am 9. Mai veröffentlicht. Vorstandschef Frank Walthes hatte jedoch im Gespräch mit der Börsen-Zeitung bereits erklärt, dass er mit einem Gewinn vor Steuern rechnet, der auf mehr als 350 Mill. Euro steigt (vgl. BZ vom 3.11.2017).Die Münchner sind der größte öffentliche Versicherer und gehören zu den größten zehn Erstversicherern in Deutschland. Seit dem Spätherbst verwenden sie in der Kommunikation nicht mehr den Zusatz “Bayern”, sondern treten unter “Versicherungskammer” auf. Die rechtliche Bezeichnung bleibt zwar “Versicherungskammer Bayern”, aber auch im Markenauftritt fällt der regionale Bezug weg. Damit signalisiert die Gesellschaft, bei einer eventuellen Konsolidierung unter den öffentlichen Versicherern eine aktive Rolle spielen zu wollen. Die Versicherungskammer Bayern ist aktuell in Bayern, der Pfalz, im Saarland sowie in Berlin und Brandenburg aktiv. Mit den Krankenversicherern sind die Münchner gemeinsam mit den anderen öffentlichen Versicherern bundesweit tätig und bilden dort die drittgrößte Gruppe in Deutschland.”Mit unserem Beitragswachstum übertreffen wir den Branchendurchschnitt und haben Marktchancen stärker als erwartet für uns nutzen können”, kommentierte Walthes nun den Verlauf des Jahres 2017. Die Kompositversicherer seien im Privatkunden- und im Firmenkundengeschäft gewachsen, hieß es. Insbesondere in der Wohngebäudeversicherung sei ein deutlicher Zuwachs bei Privatkunden erzielt worden. Die gewerbliche Klientel habe Sach- und Haftpflichtversicherungen besonders nachgefragt. Unwetter nehmen zuIn der Krankenversicherung habe sich das Geschäft mit der Zusatzvorsorge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung besonders gut entwickelt, hieß es. Die Lebensversicherer erzielten zwar ein Beitragsplus von 1 % auf 3 Mrd. Euro, blieben damit aber hinter der Dynamik der Schwestergesellschaften zurück.Die Profitabilität in der Schaden- und Unfallversicherung verschlechterte sich. Die kombinierte Schaden- und Kostenquote (brutto) betrug rund 95 % nach gut 93 % im Vorjahr. Treibender Faktor war die Bruttoschadenquote, die von 68,2 % auf etwa 71 % zulegte. Walthes sieht keine Alarmzeichen. “Damit liegen wir zwar leicht über Vorjahr, sind aber angesichts der gestiegenen Frequenz von Unwetterschäden sehr zufrieden”, sagte er mit Blick auf die kombinierte Quote.