Versorgungskammer vergibt Immobilienkredite
jur München – Die Bayerische Versorgungskammer, die als größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe die Altersversorgung von zwölf berufsständischen und kommunalen Vorsorgeeinrichtungen verantwortet, geht neue Wege in der Kapitalanlage. Künftig will die Einrichtung gemeinsam mit dem Immobilienfinanzierer Deutsche Hypo Realkredite vergeben. Ein entsprechender Rahmenvertrag mit der Nord/LB-Tochter sei geschlossen worden, meldete die Versorgungskammer, die für 1,6 Millionen Versicherte mehr als 55 Mrd. Euro verwaltet, am Mittwoch.Die Vereinbarung sei “ein Novum im Markt”, so Andreas Pohl, Vorstandsmitglied bei der Deutschen Hypo, die in der gewerblichen Immobilienfinanzierung im ersten Halbjahr 2013 ein Neugeschäft von 1,7 Mrd. Euro getätigt hat. Nachdem Immobiliendarlehen von Hypothekenbanken bisher üblicherweise allein oder im Konsortium mit anderen Banken gestemmt werden, wurden diese in den letzten Jahren nach der Kreditvergabe auch an Co-Investoren weitergereicht. Allerdings war die Deutsche Hypo auch schon als Bank in einem Konsortium mit Beteiligung einer Versicherung aktiv.Die neue Variante geht noch einen Schritt weiter. Bei ausgewählten Engagements werde die Bayerische Versorgungskammer künftig gemeinsam mit der Bank als Finanzierer auftreten. Für die Bank kommt hinzu, dass sie auf diesem Wege größere Deals stemmen kann und das Eigenkapital schont. Für die Versorgungskammer sind Kredite dieser Art eine neue Assetklasse. Bisher war die Gruppe bei Immobilien im Direktinvestment oder aber über Fonds unterwegs. “Für die Bayerische Versorgungskammer sind Realkredite zum einen eine sichere und wertbeständige Anlageklasse, zum anderen auch eine sehr gute Möglichkeit, weiterhin unser Portfolio zu diversifizieren”, so André Heimrich, Vorstandsmitglied und Leiter Kapitalanlagen bei der Bayerischen Versorgungskammer. Angesichts des Niedrigzinsumfelds hatten zuletzt vor allem Versicherungen Immobilienkredite als Anlageklasse für sich entdeckt.