Verständigung über EU-Prospektregeln rückt näher
fed Brüssel – In die Verhandlungen über neue Regeln für Börsenprospekte kommt Bewegung. Einerseits haben sich die nationalen Regierungen auf eine gemeinsame Verhandlungsposition für die Schlussberatungen mit dem EU-Parlament (Trilog) geeinigt. Die Regierungen sind nach eigener Darstellung überzeugt, damit Anforderungen an Emittenten formuliert zu haben, die die Verwaltungspflichten vereinfachen. Zugleich werde sichergestellt, dass Anleger gut informiert seien. Andererseits hat das EU-Parlament den Willen bekräftigt, ebenfalls schon bald in die Schlussverhandlungen mit dem Rat eintreten zu können. “Wir haben mit den Schattenberichterstattern Gespräche begonnen. Und wir werden so zügig und effizient arbeiten, dass wir eine Verständigung im Parlament vor der Sommerpause erreichen können”, erklärte der im EU-Parlament federführende, liberale Abgeordnete Petr Jezek. “Zu diesem Zeitpunkt können wir freilich noch nicht definitiv sagen, wann die Abstimmung stattfinden wird.” Gegenwärtig ringen die EU-Abgeordneten dem Vernehmen nach vor allem um das Recht der Ausnahme von der Prospektpflicht für Emissionen im Volumen zwischen 0,5 Mill. und 10 Mill. Euro und um ein spezielles Format für kleine und mittelständische Unternehmen.Die Diskussionen über die Prospektrichtlinie werden mit Interesse wahrgenommen. Immerhin ist der Vorschlag – neben dem Vorstoß für einfache und transparente Verbriefungen – die erste legislative Initiative im Zuge der Kapitalmarktunion.