VGH zeigt sich mit stabilem Geschäftsverlauf zufrieden

Versicherer saniert Auto- und Großgewerbebereich

VGH zeigt sich mit stabilem Geschäftsverlauf zufrieden

ste Hamburg – Die zur Gruppe der öffentlichen Versicherer gehörende VGH zeigt sich mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2016 zufrieden. Die Geschäfte des niedersächsischen Versicherers hätten sich in branchenweit angespannter Lage in allen Bereichen Komposit, Leben und Kranken stabil und positiv entwickelt, erklärte Vorstandschef Hermann Kasten bei der Vorstellung vorläufiger Jahreszahlen. Die Beitragseinnahmen seien in allen Hauptsparten und Kundengruppen gestiegen.Der wichtigste Bereich Komposit wuchs den Angaben zufolge etwas langsamer als in den beiden Vorjahren, liege aber mit einem zu erwartenden Zuwachs von 2,2 % auf 1,12 Mrd. Euro auf Ebene des Marktdurchschnitts. Das Wachstum sei “in Ordnung”, sagte Kasten im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Der Rückgang der Beitragseinnahmen sei bei schwindenden Kapitalanlagenerträgen auf Sanierungsmaßnahmen, auf bewusst in Kauf genommene Auflösungen von Kundenverbindungen im Auto- und großgewerblichen Versicherungsgeschäft zurückzuführen.Auf das Autogeschäft – im Bestand sind etwa 1 Million Autos – entfällt in der Kompositsparte der VGH-Gruppe das mit Abstand größte Volumen. Auch zum Jahresende werde man noch einige Kundenverbindungen verlieren. Das sei aber insgesamt kein Dammbruch. Ziel sei es, höhere Prämien oder höhere Selbstbehalte durchzusetzen, erklärte der VGH-Chef. Auch für 2017 erwartet die Gruppe in der Sparte ein Wachstum, das aber unter der Quote dieses Jahres liegen dürfte.Mit den Maßnahmen zur Senkung der Kostenquote sei der Versicherer ferner “plangemäß unterwegs”. Die Kostenquote der Landwirtschaftlichen Brandkasse, dem Kompositversicherer der VGH-Gruppe, sei im vierten Jahr in Folge auf jetzt 25,0 (i.V. 25,3) % gesunken. Bis 2020 soll die Verwaltungskostenquote auf 24,0 % sinken. Dafür plant der Versicherer mit Einsparungen von insgesamt rund 30 Mill. Euro. Von 2017 an soll auch die Stellenzahl sinken.Die kombinierte Schaden-Kostenquote (Combined Ratio) erwartet der Versicherer 2016 bei 94,2 (96,2) % – in Normaljahren ohne große Elementarschäden will man unter 92 % bleiben. Nach einer Hochrechnung per Ende September sieht die VGH den Schadenaufwand 2016 zum Jahresende bei 839 (852) Mill. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau. Sollten eingerechnete Pauschalen bis zum Jahresende nicht mehr benötigt werden, könne der Schadenaufwand auch noch geringer als antizipiert ausfallen, erklärte Kasten. Der Bruttoüberschuss der Brandkasse wird auf dem Vorjahresniveau von rund 31 Mill. Euro erwartet.