Viel Risikokapital für Healthcare-Start-ups
ak Köln – Im Coronajahr 2020 ist das Interesse an Start-ups im Gesundheitsbereich stark gestiegen. Investoren stellten weltweit fast 81 Mrd. Dollar für Investments in junge Healthcare-Firmen zur Verfügung, wie aus einer Studie von CB Insights hervorgeht. Besonders groß war die Steigerung in Asien. Hier flossen mit 23 Mrd. Dollar rund 70 % mehr Venture Capital in Healthcare-Finanzierungen als ein Jahr zuvor. Das mit Abstand meiste Geld (49 Mrd. Dollar) ziehen nach wie vor junge US-Unternehmen im Gesundheitsbereich an. Die Pandemie sei dabei ein Treiber, Ineffizienzen im System mit neuen digitalen Lösungen zu beseitigen, heißt es in der Studie.Von den neuen Krankenversicherern zieht es auch die ersten Richtung Börse: Dem US-Anbieter Clover gelang vor zwei Wochen ein IPO mit Hilfe eines Spac-Börsenmantels. Der Krankenversicherer Oscar, der zuletzt im Dezember in einer Series-F-Runde weitere 140 Mill. Dollar einsammelte, plant den Börsengang im laufenden Jahr und hat bereits Dokumente bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht.Mit Abstand größter Börsengang war jedoch das IPO des chinesischen Gesundheitsdienstleisters JD Health, der im Dezember bei einem enorm überzeichneten Going Public rund 3,4 Mrd. Dollar einsammelte. In Europa stiegen die Risikokapital-Zuflüsse in den Healthcare-Bereich nicht so stark an. Investoren engagierten sich mit knapp 8,6 Mrd. Dollar, etwa 8 % mehr als ein Jahr zuvor.CB Insights zählt unter den globalen Gesundheits-Start-ups aktuell 46 Einhörner mit einer Bewertung von jeweils über 1 Mrd. Dollar. Zusammen kämen sie auf eine Bewertung von 110 Mrd. Dollar.In Deutschland hat der Verband der privaten Krankenversicherer (PKV) gerade einen Venture-CapitalFonds aufgesetzt, der in digitale Innovationen für die Gesundheitsversorgung investieren soll. Gut 20 private Krankenversicherer haben den Angaben zufolge insgesamt 101 Mill. Euro an Kapital bereitgestellt, das Zielvolumen sei damit erreicht. In seinem Themenfeld gehöre der Fonds namens Heal Capital zu den größten Venture-Capital-Töpfen in Europa, berichtete der PKV-Verband. Der Fonds hat sich bislang an drei Start-ups beteiligt. Verwaltet und investiert werden die Mittel von den Berliner Investoren Heartbeat Labs und Flying Health.